Ende September habe der Club aus der Super League seinen ausgedienten Kunstrasen – insgesamt 23'000 Kilo Material – beim deutschen Zoll zur Ausfuhr angemeldet. Bei der Abfertigung stellten die Beamten fest, dass der Kunstrasen, welcher zur Wiederaufbereitung angemeldet war, erhebliche Verschmutzungen aufwies. Ausserdem seien Reste von Leim- und Kunststoff sowie verdichtetes Gummigranulat gefunden worden.
Das Ergebnis: Der Kunstrasen eignet sich nicht mehr zum Aufbereiten und hätte deshalb als Abfall deklariert werden müssen, teilt Maya Jehle vom zuständigen Hauptzollamt Lörrach auf Anfrage mit. Der Spediteur musste die Ware wieder zurück in die Schweiz bringen.
YB oder Lausanne?
Die Einfuhr des Materials wurde dem Club verweigert, gewerblicher und privater Abfall darf nur unter bestimmten Voraussetzungen und unter Einhaltung der Vorschriften über die Grenzen verfrachtet werden. Um welchen Schweizer Superligisten es sich handelt, darüber machte der deutsche Zoll keine genaueren Angaben.
In der Super League spielen Meister YB und Lausanne-Sport auf Kunstrasen. Und tatsächlich: Der Kunstrasen in Bern wurde in diesem Sommer ausgewechselt. Allerdings vermeldete damals der FC Ins aus dem Berner Seeland, dass er den Rasen übernehmen werde. Auf Anfrage in Ins bestätigen die Club-Verantwortlichen, dass man den alten YB-Kunstrasen aktuell auf der Rötschmatte am Montieren sei. Zudem sagt auch YB: «Damit haben wir nichts zu tun.» Der FC Lausanne-Sport hat bisher nicht auf eine Anfrage reagiert.
Kein Strafverfahren
In der Sache «wird kein Strafverfahren eingeleitet», sagt Jehle weiter. Ob hinter der falschen Deklaration Absicht stecke, konnte sie nicht bestätigen. Mittlerweile habe der Verein einen neuen Rasen eingebaut. Der alte Kunstrasen kann mit den richtigen Begleitpapieren trotzdem noch nach Deutschland gebracht werden.
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