Übernachtungen in diesen Schweizer Hotels ist nicht nur eine Wohltat für den Geist, sondern spricht auch alle Sinne an. Zu verdanken ist das unter anderem auch den jeweiligen Kräutergärten. Wir durften in die Kräuter-Paradiese der Küchenchefs schauen.
Zaubergarten für alle Sinne
Inmitten der eindrücklichen Bergwelt des Engelbergertals im Kanton Obwalden liegt der wunderschön angelegte Kräutergarten auf Hof Neufallenbach. Hier gedeihen über 200 verschiedene Heilpflanzen. Dazwischen gedeiht Gemüse für die Selbstversorgung der Bauernfamilie. Ein kleiner Gartenkiosk lädt zum Verweilen ein. Hier können Besucherinnen und Besucher während des Sommers hausgemachten Kräutereistee und andere Spezialitäten geniessen. An der Pflanzenwissen-Infothek gibt es aktuellen Lesestoff zum Thema Garten und Heilpflanzen.
Hochbeete, 100 kg Honig und Quitten
Der Lenkerhof im Berner Simmental verfügt über mehrere Hochbeete und Anbauflächen auf dem Gelände, die für die Kultivierung von Kräutern als auch Blumen genutzt werden – von Dill über Kornblumen bis hin zu Rosen. Chefkoch Stefan Lünse und sein Team verarbeiten die Blätter und Zweiglein auf unterschiedliche Weise in den täglichen Menüs. Darüber hinaus gehören vier eigene Bienenvölker zum Hotel, die im Jahr durchschnittlich 100 Kilogramm Honig produzieren. Sie helfen kräftig mit beim Bestäuben der zahlreichen Pflanzen und den sechs ertragreichen Quittenbäumen, die ums Haus herum verteilt sind.
Der Druiden-Garten
Wer auf der Rigi wandert, ist mit grosser Sicherheit schon am Kräuterhotel Edelweiss vorbeimarschiert. Die Terroir-Küche des Restaurants Regina Montium (Küchenchef Benedikt Voss) verwendet ausschliesslich Schweizer Rohstoffe, und setzt dabei Akzente mit längst vergessenen Kräutern aus dem grossen Alpenkräutergarten direkt vor dem Haus.
Nicht nur ein Kräutergarten, sondern gleich eine eigene Farm
Das Castello del Sole in Ascona TI hat direkt neben dem Hotel einen Kräutergarten angebaut – zugehörig zum Anwesen ist aber auch gleich eine ganze Farm mit 150 Hektaren, auf denen nachhaltige Landwirtschaft betrieben wird. Gemäss dem Motto «From Farm to Table» setzt das Relais & Châteaux Hotel auf Regionalität und Saisonalität und produziert auf der Farm Terreni alla Maggia unter anderem Wein, Gemüse, Pasta und Reis.
Duftender Kräutergarten für eine Gourmetküche
Es ist seine Lieblingsjahreszeit – der Frühling – sagt Alessandro Boleso, Chefkoch im 5-Sterne-Superior Grand Hotel Villa Castagnola in Lugano. Immer um die Osterzeit begibt sich Boleso mit seinen Köchen in den Kräutergarten – ein Teil des 6000 Quadratmeter grossen Parkgartens – und das grosse Pflanzen beginnt.
Jeweils zwischen 40 und 60 verschiedene Kräuter pflanzt das Küchenteam, um seine Gerichte mit einzigartigen Geschmacksnoten zu verfeinern. Da kommen verschieden duftende Salbeiarten und Zitronenmelisse in den Boden, Borretsch mit seinen hübschen blauen, essbaren Blüten wird gesät und die Zitrusbäumchen dürfen wieder an die frische Luft.
Eine Limettensorte hat es Alessandro Boleso besonders angetan: drückt man deren kleine, gurkenförmige Früchte leicht zusammen, gibt sie eine Art Limettenkaviar preis – hervorragend zu Fischkompositionen. Im Kräutergarten verbringt der Grossteil der Küchenbrigade sogar ihre Pausen.
Kleiner Kräutergarten, grosse Schönheit
Der Kräutergarten der Domaine Châteauvieux unweit von Genf lässt Gärtnerherzen höherschlagen. Direkt neben Relais & Châteaux Hotel befindet sich eine kleine Parkanlage mit Pavillon und wunderbarer Aussicht über den Genfersee, die auch den Kräutergarten beherbergt. Von hier pflücken die Chefköche, Philippe Chevrier und Damien Coche, alles was sie für die extra Geschmacksnote ihrer mit 19/20 Punkten und zwei Michelin-Sternen ausgezeichnete Küche brauchen.
(red.)