Bei Gfrörlis hilft alles nichts: zwei Paar Socken, Strumpfhosen, Pullis und Schal. Vor allem im Winter gehören die klappernden Zähne und kalten Füsse zum Inventar im Büro – egal wie fest geheizt wird, denn die Temperatur ist nicht der einzige Grund fürs Frösteln. Philipp Schütz, Chefarzt Allgemeine Innere und Notfallmedizin am Kantonsspital Aarau, im Interview erklärt.
Today-Redaktion: Was können die Gründe für dieses Frösteln sein?
Philipp Schütz: Das Frösteln ist ein Mechanismus, mit dem der Körper Wärme generieren kann über das braune Fettgewebe. Von Mensch zu Mensch ist das Temperaturempfinden jedoch unterschiedlich und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel die Menge und Verteilung des Fettgewebes oder die Durchblutung. Es gibt natürlich auch medizinische Krankheiten, welche ein Frösteln begünstigen wie Durchblutungsstörungen, Schilddrüsenunterfunktion, rheumatologische Krankheiten oder Magnesiummangel.
Was kann ich gegen das Frösteln tun?
Die Veranlagung eines Menschen kann grundsätzlich nicht verändert werden. Es gibt einige Tricks wie regelmäßige Bewegung, Sport und Fitness, um die Durchblutung anzuregen. Oder auch Sauna, kaltes Duschen und Wechselbäder können helfen.
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Wenn vor allem die Füsse immer kalt sind, ist die wirksamste Methode sicherlich, gute Socken und Schuhe zu tragen. In einzelnen Fällen sollte eine Durchblutungsstörung ausgeschlossen werden, wenn zum Beispiel das Kälteempfinden einseitig ist oder andere Hinweise für eine Durchblutungsstörung bestehen, wie eine koronare Herzkrankheit.
Frösteln Frauen öfters als Männer?
Sowohl Männer als auch Frauen frösteln – je nach Genetik, Fettmasse und Körperzusammensetzung mehr oder weniger. Es scheint hier aber auch hormonelle Faktoren zu geben: Östrogen reguliert die peripheren Blutgefässe und je nach Zyklus können Frauen mehr oder weniger empfindlich sein gegenüber Temperaturschwankungen und empfinden Kälte unterschiedlich.
Weshalb wir frösteln, ist also individuell. Eine einheitliche Methode, um wieder warm zu bekommen, gibt es demnach auch nicht, ausser möglichst gesund zu leben. Verübeln wird es dir aber auch sicher niemand, wenn du am Abend auch mal zu Hause bleibst und eingepackt in die Wolldecke Filme und Serien schaust oder ein wärmendes Bad nimmst.