September 2021

Horrorunfall in Küssnacht: Lebensbedrohliche Dosis Schmerzmittel war Ursache

11.05.2023, 11:11 Uhr
· Online seit 11.05.2023, 10:47 Uhr
Die Ermittlungsarbeiten zum Unfallhergang sind abgeschlossen und bestätigen den ursprünglichen Verdacht: Der Unfalllenker stand unter dem Einfluss starker Schmerzmittel. Beim Unfall vor eineinhalb Jahren wurden sechs Personen schwer verletzt.
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Der verheerende Verkehrsunfall ereignete sich am Nachmittag des 4. September 2021, unmittelbar nach der Einfahrt Küssnacht. Ein schwarzer Mercedes raste an mehreren Fahrzeugen vorbei, bis er mit grosser Wucht ins Heck eines Audis prallte. Der Crash forderte sechs Schwerverletzte, die Autobahn war bis am Abend gesperrt.

Quelle: PilatusToday

Beifahrer versuchte einzugreifen

Nun sind die Ermittlungsarbeiten zum Unfallhergang abgeschlossen. Das berichtet der «Bote der Urschweiz». Das Ergebnis bestätigt den ursprünglichen Verdacht: der 30-jährige Fahrer des schwarzen Mercedes stand an jenem Tag unter dem Einfluss eines starken Medikamentes und war fahrunfähig.

Als der 30-Jährige – aufgrund von Nebenwirkungen des Medikaments – zu krampfen anfing, versuchte sein Beifahrer noch Schlimmeres zu verhindern. Er lenkte den Wagen mit hoher Geschwindigkeit am Verkehr vorbei. Doch irgendwann prallte das Auto in einen Audi, indem eine Aargauer Familie sass. Analysen des Schadensbildes zeigen: der Mercedes hatte wohl gegen die 200 km/h auf dem Tacho.

Unfallbeteiligte leiden bis heute unter den Folgen

Alle sechs Personen, die in den Unfall involviert waren, mussten von der Zuger und Küssnachter Feuerwehr aus ihren Sitzen befreit werden. Und alle leiden noch heute unter den Folgen des Horrorunfalls – sind arbeitsunfähig. Die Familie, die im Audi sass, erlitt gravierende Kopf- und Beckenverletzungen.

Laut einer Untersuchung der Schwyzer Staatsanwaltschaft stand der Verursacher unter dem Einfluss des starken, opioidhaltigen Schmerzmittels Tramadol. Er hatte ein Mehrfaches der empfohlenen Dosis geschluckt. Wie es im Strafbefehl der Staatsanwaltschaft heisst, habe er das Schmerzmedikament «übertherapeutisch» zu sich genommen. Laut Informationen, die dem «Bote» vorliegen, in einem lebensgefährlich hohen Mass.

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Urteil: Busse und Geldstrafe

Nun hat die Schwyzer Staatsanwaltschaft den 30-jährigen Lenker verurteilt. Wegen mehrfach fahrlässiger Körperverletzung muss er eine Busse von 3210 Franken und eine bedingte Geldstrafe in der Höhe von 12'600 Franken bezahlen. Ausserdem muss er die Kosten des Verfahrens von rund 18'000 Franken tragen. Laut dem «Bote» dürften noch Kosten dazu kommen, die auf zivilrechtlichem Weg von den Opfern eingefordert werden.

(hsa)

veröffentlicht: 11. Mai 2023 10:47
aktualisiert: 11. Mai 2023 11:11
Quelle: Bote der Urschweiz / PilatusToday

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