Schwyz

Möglichst viele Wölfe abknallen: SVP verärgert Tierpark Goldau mit Online-Spiel

· Online seit 06.10.2023, 15:50 Uhr
Die SVP hat ein neues Online-Game aufgeschaltet. Ein Preis für die Gewinner des Spiels sorgt für Unmut beim Tierpark Goldau, in dem es drei Wölfe zu bestaunen gibt.
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Bundesrat Albert Rösti bekommt für seine Forderung, den Bestand der Wölfe zu regulieren, Beifall von seiner Partei. Jetzt schaltete die SVP zu dieser Thematik ein Online-Game auf. Im Spiel sorgen Wölfe bei Schafen, Wanderern und Kindern für Angst und Schrecken. Ziel des Spiels ist, so viele Wölfe wie möglich abzuknallen.

Tierpark Goldau wusste nichts davon

Die Idee dahinter: Im Tierpark leben in einem Gehege drei Wölfe und ein Bär. Man könne die Raubtiere dort bestaunen, anstatt weiter zuzusehen, wie der Bestand wachse und die Wölfe riesige Schäden verursachen, meint Dettling gegenüber der Luzerner Zeitung.

Das Problem daran: Der Tierpark Goldau wusste davon nichts, eine Erlaubnis hatte die Partei nicht eingeholt. Erst über Drittpersonen erfuhr der Park davon. Dieser meldete sich bei der Parteizentrale in Bern und forderte, dass die SVP das Online-Game nicht mehr mit ihnen in Verbindung bringe. Man wolle nicht in den Wahlkampf involviert werden, da man sich nicht politisch äussern will, stellt der Natur- und Tierpark Goldau klar.

Nicht das erste Online-Game der SVP

Dementsprechend hat die SVP die Bezeichnung auf der Webseite angepasst. Neu steht nicht mehr «Natur- und Tierpark Goldau» als Gewinn, sondern «einen Tierpark», ohne den Standort näher zu bezeichnen. Dass der Gewinner trotzdem denselben Tierpark in Goldau besuchen kann, ist wohl anzunehmen.

Es ist nicht das erste Mal, dass die SVP beim Wahl- oder Abstimmungskampf mit Spielen versucht zu locken. So wurde beispielsweise im Jahr 2007 das «Zottel-Game» lanciert, bei dem das SVP-Maskottchen Ausländer, grüne Politiker und Schweizer Richter verprügelt und aus der Schweiz rauskickt. Damals wurde eine entsprechende Strafanzeige eingereicht, zu einem Strafprozess kam es aber nie. 2015 wurde mit dem neuen Maskottchen Willy ein neues Spiel auf den Markt gebracht. Dabei musste sich der Berner Sennenhund gegen «Steuer-Mäuse», «Gebühren-Ratten» und «Abgaben-Marder» wehren.

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(red.)

veröffentlicht: 6. Oktober 2023 15:50
aktualisiert: 6. Oktober 2023 15:50
Quelle: PilatusToday

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