Krankenkassen

Nach dem Prämienhammer: So kannst du jetzt sparen

· Online seit 27.09.2023, 15:57 Uhr
Die Krankenkassenprämien 2024 steigen so stark wie seit über zehn Jahren nicht mehr. Mit den richtigen Methoden kannst du ein merkliches Sparpotenzial herausholen. Das kannst du jetzt unternehmen.

Quelle: BärnToday / Angus MacKenzie / Warner Nattiel

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Am Dienstag hat Gesundheitsminister Alain Berset verkündet, dass die Prämienrechnungen im nächsten Jahr deutlich teurer werden. Im Schnitt werden die Krankenkassenprämien um 8,7 Prozent erhöht, was einen Anstieg von 28,70 Franken pro Monat bedeutet. Je nach Region variiert die Prämienerhöhung stark. Was kannst du jetzt tun, um die Teuerung abzudämpfen?

Wo fange ich an?

Wenn du die Krankenkassen nicht vergleichst, weisst du gar nicht, ob du bei einer teuren oder günstigen Krankenkasse bist. «Wer noch nie gewechselt hat, ist tendenziell bei einer teuren Krankenkasse und könnte sehr viel sparen», erklärt Felix Schneuwly, Krankenkassenexperte beim Vergleichsdienst Comparis gegenüber der Today-Redaktion. «Wer regelmässig wechselt, ist tendenziell bei einer günstigen Krankenkasse und hat weniger Sparpotenzial.»

Das BAG bietet einen Prämienrechner an, mit dem du dir einen Überblick über die verschiedenen Versicherungsangebote und Prämien verschaffen kannst. Damit kannst du auch den Spareffekt berechnen.

Was muss ich beim Wechsel beachten?

Hast du dich für einen Wechsel entschieden, musst du unbedingt die Kündigungsfrist einhalten. Der Wechsel muss bis Ende November erfolgen, das heisst, die Kündigung muss am letzten Arbeitstag bei der alten Kasse ankommen – am sichersten mit einem eingeschriebenen Brief.

Willst du per Mail kündigen, solltest du eine Bestätigung verlangen und diese vor Ablauf der Kündigungsfrist erhalten. «Wenn man den Wechsel bis Ende November vorgenommen hat, muss man darauf achten, dass bis Ende Jahr alle offenen Rechnungen bezahlt sind», sagt Schneuwly. Hat man im Januar noch offene Rechnungen bei der alten Kasse, könne diese den Wechsel für ungültig erklären. Dann gilt: Ein Jahr länger bei der alten Kasse bleiben.

Ein Kassenwechsel birgt ein Sparpotenzial von mehr als 1000 Franken pro Jahr.

Ich bin in Behandlung oder benötige teure Medikamente. Kann ich trotzdem wechseln?

Ja, in der Grundversicherung müssen die Krankenkassen alle aufnehmen, unabhängig vom Gesundheitszustand oder Alter. Auf das Behandlungsdatum solltest du aber Acht geben. Arztbesuche im alten Jahr übernimmt die aktuelle Krankenkasse, auch wenn Rechnungen erst im neuen Jahr eintreffen. Wenn du die Behandlung nach dem Wechsel fortsetzt, solltest du von deinem Arzt eine Abrechnung per Jahresende verlangen. Dann sind die administrativen Umtriebe für die Krankenkassen geringer.

Willst du die Zusatzversicherung bei laufender Behandlung wechseln, steht die neue Kasse nicht in der Pflicht, dich aufzunehmen. Sie kann deinen Antrag nach Überprüfung des Gesundheitsfragebogens ablehnen. Bei der Zusatzversicherung gelten ausserdem andere Kündigungsfristen, die in den allgemeinen Versicherungsbedingungen festgehalten sind.

Muss ich die Franchise ändern?

Franchisen zwischen dem Minimum und Maximum lohnen sich nicht. Da sei das Sparpotenzial zu klein, so Schneuwly, der eine simple Faustregel erläutert: «Wer weniger als 2000 Franken medizinische Leistungen pro Jahr beansprucht, wählt am besten die maximale Franchise von 2500. Wer mehr als 2000 Franken braucht, sollte sich für die tiefste Franchise von 300 entscheiden.»

Bei der höchsten Franchise empfiehlt es sich, Geld auf die Seite zu legen, damit im Falle von unerwarteten Behandlungen keine Probleme entstehen.

Kann ich beim Versicherungsmodell sparen?

Wählst du nicht das Standardmodell, sondern entscheidest dich für eine alternative Variante, erhältst du einen Prämienrabatt. Bei den alternativen Versicherungsmodellen ist die Wahl der Leistungserbringer eingeschränkt. Je nach Modell ist die erste Anlaufstelle das Telefon, der Hausarzt, eine Gruppenpraxis oder die Apotheke. «Da kann man weder direkt zur Spezialärztin gehen noch mit Bagatell-Fällen in den Notfall», sagt Schneuwly. «Das hilft, Kosten zu sparen und deshalb gibts dort einen Rabatt von 10 bis 25 Prozent.»

veröffentlicht: 27. September 2023 15:57
aktualisiert: 27. September 2023 15:57
Quelle: Today-Zentralredaktion

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