Schulkrise

Nicht mal die oberste Lehrerin hält noch viel von Schulnoten

25.02.2024, 07:50 Uhr
· Online seit 25.02.2024, 07:36 Uhr
Das Schweizer Schulsystem steckt in der Krise: Überall fehlt es an ausgebildetem Personal. «Es darf nicht so weitergehen», ist Dagmar Rösler, Präsidentin des Dachverbandes Lehrerinnen und Lehrer Schweiz, überzeugt.
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Nicht einmal die Hälfte der Personen, die im heilpädagogischen Bereich tätig sind, seien heute entsprechend ausgebildet, sagt die oberste Lehrerin Dagmar Rösler in einem Interview mit dem «SonntagsBlick». «Man hat es verpasst, Interessierten frühzeitig die Weiterbildung zu erleichtern. Das rächt sich jetzt.»

Mit der integrativen Schule habe die Schweiz eine Belastungsgrenze erreicht. Es brauche ausreichende Ressourcen und Unterstützung. Derzeit gebe es vielerorts aber nur Notlösungen durch ungeschultes Personal. «Es darf nicht so weitergehen. Dass man jedes Mal verzweifelt ist, wenn jemand kündigt oder pensioniert wird.»

Auch wenn es im Verband noch «keine konsolidierte Haltung» gebe, sagt Rösler ausserdem: «Ich finde nicht, dass Noten in der Primarschule noch zeitgemäss sind.» Diese würden eine Scheingenauigkeit suggerieren. «Eine Zahl sagt nichts darüber aus, was gut war gegenüber dem letzten Mal, wo ich wie viel dazugelernt habe.» Das heutige Beurteilungssystem müsse zeitgemässer gestaltet werden.

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(lag)

veröffentlicht: 25. Februar 2024 07:36
aktualisiert: 25. Februar 2024 07:50
Quelle: FM1Today

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