Schweiz

Radioaktiver Restmüll sorgt für Alarm auf Schweizer Verbrennungsanlage

Landkreis Waldshut

Radioaktiver Restmüll sorgt für Alarm auf Schweizer Verbrennungsanlage

· Online seit 22.09.2023, 12:59 Uhr
Müll aus dem Landkreis Waldshut ennet der Grenze wird von einer Verbrennungsanlage in Zürich nicht angenommen. Grund: Bei der Kontrolle wurden gefährliche Stoffe gefunden.
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Im Landkreis Waldshut sind kürzlich radioaktive Isotope und weitere Stoffe mit Kontaminationsgefahr gefunden worden. Darüber hat das Landratsamt Waldshut in einer Mitteilung informiert. Daher durften Lastwagen diesen Müll nicht auf der Müllverbrennungsanlage in Zürich abladen.

Bei dem kontaminierten Stoff soll es sich um Lutezium 177 handeln, wie Susanna Heim, Sprecherin des Landratsamtes Waldshut, gegenüber dem «Südkurier» sagt. Das ist ein Stoff, welcher für Strahlentherapien in der Medizin eingesetzt wird und über den Urin ausgeschieden wird. «Die Stoffe wurden in Windeln gefunden. Womöglich wurde sie von einer Privatperson entsorgt, die nicht wusste, dass diese nicht im Hausmüll entsorgt werden dürfen, erklärt Heim weiter.

Wie wurde der radioaktive Müll entdeckt?

Der Müll des Landkreises wird unter anderem auf Verbrennungsanlagen in Zürich entsorgt. Bei der Einfahrt werden alle Fuhren nochmals kontrolliert. Die Sensoren schlugen Alarm als der Lastwagen mit dem geladenen Müll einfahren wollte, wie Heim berichtet. Die betroffenen Fahrzeuge wurden für mehrere Tage in der Schweiz festgesetzt, bis die radioaktive Strahlung aufgrund der Halbwertszeit unter die entsprechenden Werte gefallen sind. Die Ladung musste bis zu zwei Tagen stehenbleiben, bevor sie doch noch entsorgt werden konnte.

Solche Vorfälle beeinträchtigen den eng getakteten Abfalltransport des Landkreises: «Während eines solchen Vorfalls werden auch keine weiteren Lastwagen aus dem Landkreis Waldshut geleert», sagt Heim.

Darüber hinaus wurden in den betreffenden Lastwagen auch noch Urin- und Blutproben, Medikamentenbehältnisse und Spritzenbehältnisse gefunden, von denen ebenfalls Kontaminationsgefahr ausging. Vermutlich dürften diese aus medizinischen oder ambulanten Einrichtungen stammen, so die Sprecherin. «So etwas darf nicht wieder vorkommen.» Radioaktive Stoffe dürfen nicht im Hausmüll entsorgt werden. Zusätzlich verweist Heim auf das Abfall-ABC des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft.

(red.)

veröffentlicht: 22. September 2023 12:59
aktualisiert: 22. September 2023 12:59
Quelle: ArgoviaToday

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