Die Waffenverluste lagen damit im Bereich der Schwankungen der Vorjahre. 95 Waffen hätten Armeeangehörige als gestohlen gemeldet, eine der vermissten Waffen sei bei einem Brand zerstört worden, teilte Armeesprecher Stefan Hofer auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.
Waffen verschwinden nicht nur, sondern tauchen auch wieder auf
Zwanzig Armeewaffen seien zudem gefunden worden. Sowohl bei den vermissten als auch bei den gefundenen Waffen handle es sich hauptsächlich um Sturmgewehre 90. Im Jahr 2022 waren es deren 82. Bei den restlichen 14 Waffen habe es sich um Pistolen gehandelt.
Die meisten wieder aufgetauchten Waffen wurden in den Wohnräumen jener Personen gefunden, die den Verlust gemeldet hatten oder bei deren Nachmietern, wie es weiter hiess. Ausserdem habe die Polizei einige Waffen während Ermittlungen sichergestellt.
Armeeangehörige wieder mehr unterwegs
Warum in den vergangenen beiden Jahren gegenüber 2020 mehr Waffen verloren gingen, lasse sich nicht eindeutig ergründen, so der Armeesprecher. Möglich sei, dass dies mit der wieder gestiegenen Mobilität nach der Corona-Pandemie zu tun habe. Sowohl die Anzahl vermisster als auch diejenige der gefundenen Waffen entspreche jedoch dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre.
Die Schweizer Armee setze alles daran, Waffenverluste zu verhindern, weil jede vermisste Waffe eine zu viel sei. Dementsprechend würden Armeeangehörige ausgebildet und sensibilisiert, so Hofer.
Waffenverlust kann gebüsst werden
Wer die Armeewaffe dennoch verliert, muss mit Konsequenzen rechnen. Die Armee beurteilt jeden Fall einzeln. Eine Rolle spielt unter anderen, wie fahrlässig die Waffe verloren wurde. Im schlimmsten Fall droht eine Freiheitsstrafe von mehreren Jahren.