Wer kennt es nicht: Erneut will man sich sportlich mehr betätigen und setzt sich den Vorsatz, mindestens zweimal in der Woche in die Natur zu gehen, um eine Runde zu joggen. Doch spätestens nach zwei Wochen hat man die Schnauze voll und der einzige Marathon, den man noch leistet, ist der Serien-Marathon auf dem Sofa. Das ist jedoch ziemlich unnötig. Denn mit wenigen, nützlichen Tipps und einer guten mentalen Einstellung kann es jeder schaffen, das Joggen über eine längere Zeit durchzuführen, das sagt Sportphysiotherapeutin Michaela Imhof gegenüber ArgoviaToday.
So findest du die richtige Motivation
Imhof empfiehlt, dass man sich zweimal in der Woche feste Tage setzt, an denen man sich auf seine Joggingrunde macht. Hilfreich sei auch, wenn man sich einer Laufgruppe anschliesst. Es gibt jedoch noch weitere Möglichkeiten: «Rückzieher kann es so keine geben und bei einem guten Gespräch verfliegt die Zeit wie im Nu», sagt Imhof.
Möglich ist auch, dass man sich nach dem Joggen eine Belohnung gönnt. Die Motivation steigt so schon fast automatisch an. Man sollte sich laut Imhof jedoch immer im Hinterkopf behalten: «Spass und Freude an der Bewegung sollte an oberster Stelle für dich stehen.» So wird die Motivation für einen längeren Run von alleine kommen.
«Weniger ist oft mehr!»
Einer der wichtigsten Punkte laut Imhof: «Man sollte es langsam angehen und in kleinen Häppchen starten.» Gerade am Anfang sollte man sich auf die Gesamtzeit fokussieren, in der man sich bewegt. Der Tipp vom Profi: «Starte mit fünf Minuten flottem Gehen, dann jogge ein bis zwei Minuten ganz locker. Das sollte man rund 20 Minuten lang abwechslungsweise wiederholen», so Imhof. Man sollte jedoch schauen, dass der Puls nie über 120 Schläge pro Minute steigt. «Ein guter Indikator dafür ist, dass man während dem Joggen noch ein Gespräch führen kann». Auch muss man dem Körper die Chance geben, sich zu regenerieren: «Zwischen den Joggingeinheiten muss man immer einen freien Tag einlegen», wie Imhof verrät.
Zu beachten gilt ebenfalls, dass die ausgewählte Jogging-Route zu Beginn nicht zu steil ist. «Wenn man zu schnell ausser Puste ist, kann es sein, dass die Motivation für das nächste Mal sinkt.» Am besten eignen sich Naturpfade, wie beispielsweise an der Aare entlang.
Die richtige Ausrüstung macht es aus!
Bevor man sich ins Jogging-Abenteuer stürzt, sollte man zuerst ein Laufschuhfachgeschäft aufsuchen, um sich beraten zu lassen. «In der Regel wird der Laufstil, die Körperkonstitution, sowie Achsen und Fussgewölbe analysiert und anhand dessen eine Auswahl an individuell gut abgestimmten Laufschuhen zum Testen offeriert», wie Imhof erzählt.
Genauso wichtig sei die richtige Bekleidung: «Neben den guten Laufsocken, sollte man auch Sport-Funktionskleidung tragen, welche atmungsaktiv ist und die Feuchtigkeit rasch von der Hautoberfläche nach aussen transportiert.» Dabei sollte man eine Kleidung nach dem Zwiebelprinzip bevorzugen. «So kann immer ein Kleidungsstück ausgezogen werden, wenn man schwitzt oder zu warm hat.» Laut Imhof kann Schwitzen nämlich zum Frösteln führen.
Höre auf deinen Körper
Auch wenn es heutzutage viele gute Sport-Gadgets zur Unterstützung gibt, sollte man auf seinen Körper hören und nicht auf seine Sportuhr. «Ich rate allen Anfängerinnen und Anfängern, eine sportärztliche Untersuchung machen zu lassen», so könnte man laut Imhof bereits im Voraus gewissen Verletzungen vorbeugen. Diese wird teils sogar von der Krankenkasse oder der Zusatzversicherung übernommen. Falls man Schmerzen verspürt, dann sollte man nicht einfach weiter joggen, sondern eine Weile auf das Lauftraining verzichten. Falls immer wieder die gleichen Schmerzen auftreten, dann sollte man einen Arzt aufsuchen.
(mbr)