Mobilfunk

Sunrise pusht 5G – Gegner reagieren mit Aufschrei

· Online seit 29.11.2023, 22:07 Uhr
Sunrise schaltet per Mitte 2025 das 3G-Netz ab und stärkt dafür die 5G-Technologie. Davon sollen Kunden profitieren. Beim Verein Schutz vor Strahlung macht man sich hingegen Sorgen.
Anzeige

Sunrise teilte am Mittwoch mit, dass sie ab Mitte 2025 das 3G-Mobilfunknetz abschaltet. Die mittlerweile rund 20 Jahre alte Technologie sei ineffizient im Vergleich mit 4G oder 5G. Nun will der Konzern die 5G-Technologie weiter pushen. Sunrise will die freien Frequenzen in Zukunft dafür nutzen. «Kundinnen und Kunden profitieren damit auch in tieferen Frequenzbereichen von schnelleren und stabileren Verbindungen insbesondere auch im Inneren von Gebäuden», so Sunrise.

Wie Rolf Ziebold, Mediensprecher von Sunrise, auf Anfrage der Today-Redaktion erklärt, muss Sunrise für die Umrüstung nicht auf bauliche Massnahmen setzen: «Es ist eigentlich nur ein Softwareeingriff.» Es müsse nur das Frequenzmanagement auf den bisher bestehenden Antennen angepasst werden.

Neue Technologie führe zu neuen Leidenden

Dass Sunrise nun noch stärker auf 5G setzt, sorgt bei den Gegner der Technologie für einen Aufschrei. Präsidentin Rebekka Meier sagt gegenüber der Today-Redaktion: «Jedes Mal, wenn eine neue Technologie eingesetzt wird, gibt es eine neue Welle von neuen Personen, die unter der Strahlung leiden.» Damit rechnet sie auch bei der endgültigen Abschaffung des 3G-Netzes.

Menschen, die sich von Mobilfunkanlagen oder ihren Strahlen beeinträchtigt fühlen, werden als elektrosensibel bezeichnet. Auf der Website «5G-Info», mit der mehrere Bundesämter gemeinsam über die moderne Mobilfunktechnologie informieren, steht dazu: «Bisher konnte ein Zusammenhang zwischen den von betroffenen Personen genannten Beschwerden und der Belastung durch nichtionisierende Strahlung mit wissenschaftlichen Methoden nicht nachgewiesen werden.» Das Leiden sei aber real und allgemein anerkannt.

Zehn Prozent der Bevölkerung ist elektrosensibel

Gemäss der Universität Freiburg bezeichnen sich fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung als elektrosensibel. Das bestätigt auch Rebekka Meier: «Seit 2005 hat sich der Anteil der leidenden Bevölkerung von rund fünf Prozent auf etwa zehn Prozent verdoppelt.» Um diesen Personen zu helfen, hat das Bundesamt für Umwelt gemeinsam mit der Universität Freiburg ein Netzwerk geschaffen. Dieses soll leidenden Personen medizinische Beratungen anbieten.

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

veröffentlicht: 29. November 2023 22:07
aktualisiert: 29. November 2023 22:07
Quelle: Today-Zentralredaktion

Anzeige
Anzeige
argoviatoday@chmedia.ch