Der Bedarf der Kunden nach mobilen Daten verdoppele sich praktisch jedes zweite Jahr, gleichzeitig könne die Swisscom die Kapazitäten zu wenig ausbauen. «Falls dies so bleibt, droht in nächster Zukunft ein Datenstau», warnte er.
Rechsteiner wünscht sich daher mehr Unterstützung von Bund und Behörden bei der Kommunikation. «Es ist in unserer Rolle schwierig, glaubwürdig zu kommunizieren, da Swisscom direkt betroffen ist.»
Gleichzeitig befürchtet der Swisscom-Präsidenten parlamentarische Eingriffe bei der Swisscom. Die Vorstösse in den Bereichen Grundversorgung, Lohnobergrenze oder betreffend Steuerung und Kontrolle der Swisscom würden ihn «stark beunruhigen», sagte Rechsteiner.
«Es ist eine politische Entscheidung, ob der Bund weniger als 50 Prozent an Swisscom halten will», sagte Rechsteiner auf die Frage, ob der Bund weniger Einfluss bei der Swisscom nehmen solle. «Wir brauchen unternehmerische Freiheit und einen Hauptaktionär, der sie uns gibt und willens ist, die Risiken mitzutragen.» Sei das nicht mehr der Fall, würde Rechsteiner eine weitergehende Privatisierung begrüssen.
Gerade in den letzten Tagen war die Kritik aus der Politik an der Swisscom wieder lauter geworden. Denn ausgerechnet während der heftigen Unwetter mit zahlreichen Polizei- und Feuerwehreinsätzen waren in der Nacht auf vergangenen Freitag die Notfallnummern ausgefallen. Für den Bund sind solche Fälle «nicht akzeptabel».