Psychotherapie

Tausenden Betroffenen droht Therapieabbruch

10.03.2023, 10:35 Uhr
· Online seit 20.12.2022, 08:02 Uhr
Die Krankenkassen wollen die Kosten für Psychologen in Weiterbildung nicht mehr übernehmen. Wegen des Rechtsstreits droht Tausenden Patientinnen und Patienten der Therapieabbruch.
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Ein erfahrener Psychiater warnt: «Therapieabbrüche können zu depressiven Reaktionen, psychotischen Zusammenbrüchen bis zu Suiziden führen, insbesondere bei Jugendlichen.» Genau dies droht jedoch Tausenden Patientinnen und Patienten, weil die Krankenkassen die Kosten bei rund 1500 Therapeuten nicht mehr übernehmen. So viele Psychologinnen und Psychologen in der Weiterbildung praktizieren zur Erlangung klinischer Erfahrung. Betroffen sind über 10'000 Patientinnen und Patienten.

Die Kosten für diese Therapiesitzungen wollen die Krankenkassen des Verbandes Santésuisse nicht mehr übernehmen. Der Verband begründet dies mit dem Fehlen einer gesetzlichen Grundlage. Bis anhin habe der delegierende Arzt die Therapiesitzungen der Auszubildenden abgerechnet. Diese Regelung gelte ab 2023 nicht mehr. «Therapieabbrüche sind nicht im Sinn der Krankenversicherer», sagt Santésuisse dem «Tages-Anzeiger».

Einzelne Krankenkassen bezahlen

Patientinnen und Patienten, die bei Helsana, KPT oder Sanitas versichert sind, haben Glück. Weil diese Krankenkassen einen Tarifvertrag mit den Verbänden der psychologischen Psychotherapie und dem Spitalverband H+ haben, werden die Kosten trotzdem übernommen. Auch die CSS zahlt weiterhin für Therapieleistung von Personen in Weiterbildung unter «Vorbehalt», wie der «Tages-Anzeiger» schreibt.

veröffentlicht: 20. Dezember 2022 08:02
aktualisiert: 10. März 2023 10:35
Quelle: Today-Zentralredaktion

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