Coronavirus

Tiefe Sterblichkeit im ersten Halbjahr - Lebenserwartung steigt

· Online seit 01.11.2021, 16:43 Uhr
Während die Sterblichkeit im Jahr 2020 aufgrund der Corona-Pandemie in der Schweiz im Vergleich mit 2019 um rund neun Prozent zunahm, lag sie im ersten Halbjahr 2021 unter dem Niveau von 2019. Die Männer holten ihre sechs durch Covid-19 verlorenen Monate Lebenserwartung wieder. Die Frauen kamen auf eine Lebenserwartung wie noch nie.
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Das geht aus einer Studie des Universitätszentrums für Allgemeinmedizin und öffentliche Gesundheit in Lausanne (Unisanté) hervor. Die Studie basiere auf vorläufigen Daten des Bundesamts für Statistik (BFS), teilte Unisanté am Montag mit.

Die Sterblichkeit sank demnach im ersten Halbjahr 2021 gegenüber 2020 um etwa 10,8 Prozent. Sie lag niedriger als in den sechs vorangegangenen Jahren, mit Ausnahme der ersten vier bis sechs Wochen des Jahres 2021, die durch das Ende der zweiten Corona-Welle gekennzeichnet waren.

Tiefste Sterblichkeit

2021 sei zudem das zweite Jahr in Folge, in dem die Influenza keine Spuren in der Sterblichkeit hinterlassen habe. Auch habe sich die dritte Corona-Welle nicht sichtbar auf die Gesamtmortalität niedergeschlagen. Damit sei die Sterblichkeit im Jahr 2021 die bisher niedrigste, die in der Schweiz je verzeichnet wurde, hiess es in der Mitteilung weiter.

Während die Männer die verlorenen zehn Monate Lebenserwartung aus dem Jahr 2020 wiedergutmachen konnten, haben Frauen im Vergleich zu 2019 sogar dazugewonnen: Während sie im Jahr 2020 sechs Monate verloren, gewannen sie bis zum Ende des ersten Halbjahres 2021 doppelt so viele dazu. Damit erreichten Frauen eine noch nie dagewesene Lebenserwartung von 86 Jahren, wie Unisanté schrieb.

Förderprogramm nimmt Fahrt auf

Wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag auf seiner Internetseite festhielt, hat es bisher vier Gesuche für das Förderprogramm des Bundes zur schnellen Bereitstellung eines Medikaments gegen Covid-19 positiv bewertet. Mit den Gesuchstellern laufen Gespräche.

Der Bundesrat hatte im Mai ein befristetes Förderprogramm im Umfang von 50 Millionen Franken verabschiedet. Damit will er die Bevölkerung rasch mit neuen und innovativen Medikamenten gegen die Lungenkrankheit Sars-CoV-2 versorgen.

Sinkende Impfkadenz

Trotz intensiver Impfkampagne sank in der Woche vom 25. bis 31. Oktober die Impfkadenz im Vergleich zur Vorwoche um 31 Prozent. Im Berichtszeitraum wurden 100'216 Impfdosen gegen Covid-19 verabreicht, wie das BAG mitteilte.

5'549'849 Personen haben beide Impfdosen erhalten, bei 26'762 Personen wurde bislang nur die Erstimpfung vorgenommen. Damit sind 63,7 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Pro Tag wurden letzte Woche durchschnittlich 14'317 Impfungen durchgeführt.

4541 neue Fälle

Seit Freitag wurden dem BAG innerhalb von 72 Stunden 4541 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet. Gleichzeitig registrierte das Amt 15 neue Todesfälle und 76 Spitaleinweisungen. Vor einer Woche waren innerhalb von 72 Stunden 3297 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Zudem gab es 15 neue Todesfälle und 49 Spitaleintritte.

Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den vergangenen zwei Wochen 226,37 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gezählt. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 1,24.

veröffentlicht: 1. November 2021 16:43
aktualisiert: 1. November 2021 16:43
Quelle: sda

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