Hätzingen

Tote Kuh wird mit Heli von Alp abtransportiert und einfach liegengelassen

· Online seit 17.07.2023, 13:06 Uhr
Wie ein Anwohner berichtet, liegt die tote Kuh seit Sonntag hinter dem Volg in Hätzingen. Wieso das Tier nicht in die Kadaverstelle gebracht wurde, ist nicht klar.
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Dass eine Kuh während des Alpsommers stirbt und anschliessend ins Tal transportiert werden muss, ist normalerweise eine Routineübung. Dies ist auch für den Glarner A.B.* klar, der selbst auf einem Hof aufwuchs.

Am Sonntag vernahm der 49-Jährige, wie eine tote Kuh mit einem Helikopter von einer Alp nach Hätzingen transportiert und hinter dem örtlichen Volg deponiert wurde. Seither liege der Kadaver in der Hitze. «Nachher ist nichts mehr gelaufen und das Tier wurde nicht einmal zugedeckt», sagt B. Auch wegen der Verbreitung des Wolfes sei es problematisch. «Damit wird provoziert, dass dieser in die Nähe kommt.»

Diskussion auf Social Media ausgelöst

Es sei für ihn schwierig, dass das Tier nicht mit Respekt behandelt wurde. «Es wird hier einfach hingegknallt und irgendwann wird es vielleicht geholt», so B. Zudem hätten Kinder in der Nähe des Kadavers gespielt. «Am Montagmorgen war das Tier immer noch da», so der Anwohner.

Wie er betont, gehe es nicht darum, den Landwirt oder irgendjemand anders anzugreifen. «Vielmehr geht es darum, dass es einfach abgelegt wurde und jetzt niemand reagiert.» Es störe ihn, wie mit einem Tier umgegangen wird. «Es ist fast ein bisschen demütigend für das Lebewesen. Es ist nicht fair gegenüber dem verstorbenen Tier.»

Bilder der Kuh wurden auf Social Media geladen, was für eine Diskussion sorgte. «Ich verstehe die Kritik nicht. Zum Leben gehört auch das Sterben der Tiere dazu», schreibt etwa ein User auf Facebook. Andererseits wird die Kritik des Anwohners geteilt: «Zudecken hätte man das tote Tier schon können. Einfach aus Respekt und Achtung vor der toten Kreatur», kommentiert eine Frau.

Keine strafbaren Handlungen begangen

Wie die Kantonspolizei Glarus mitteilt, handelt es sich um eine Kuh einer nahegelegenen Alp. «Sie erlitt einen Hüftbruch und musste anschliessend von einem Tierarzt erlöst werden», sagt Richard Schmid, Mediensprecher der Kantonspolizei Glarus. Anschliessend wurde das Tier mit einem Helikopter ins Tal geflogen. «Das Tier wurde an einer Stelle abgelegt, wo eine Lastwagenzufahrt gewährleistet ist», so Schmid.

Am Montagmittag wurde das Tier von einem Tiermehlunternehmen abgeholt. In strafrechtlicher Hinsicht sei nichts vorgefallen.

Die betroffene Alpwirtschaft wurde auf Anfrage von FM1Today keine Stellung zum Vorfall nehmen.

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veröffentlicht: 17. Juli 2023 13:06
aktualisiert: 17. Juli 2023 13:06
Quelle: FM1Today

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