«Dead Ends & Cake»

Velofahren und Kuchen: Das wohl skurrilste Rennen der Ostschweiz

· Online seit 22.06.2023, 12:00 Uhr
Drei Tage, 500 Kilometer, 90 Teilnehmende, 36 Nationen – am Freitag startet zum dritten Mal das «Dead Ends & Cake»-Velorennen von St.Gallen aus. Die Teilnehmenden erwarten fünf Checkpoints, an welchen sie jeweils den Stempel und ein Stück Kuchen abholen können.
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«In diesem Jahr haben sich über 600 Personen aus 36 Nationen angemeldet, davon dürfen nun 90 am Bikepacking-Event teilnehmen», sagt Dominik Bokstaller, Organisator von «Dead Ends & Cake». Die Teilnehmenden würden jeweils mit dem Los ausgewählt – Bokstaller achte dabei darauf, dass Frauen und Männer gleich vertreten sind. Von knapp 20 bis über 60 Jahre alt seien alle Altersklassen vertreten.

Die Idee, dieses spezielle Event zu organisieren, sei dem St.Galler bei einem anderen Velorennen gekommen. «Ich fahre selbst bei Ultracycling-Rennen mit, oft über eine Strecke von ungefähr 1000 Kilometern», so Bokstaller. Für viele seien diese langen Abenteuer aufgrund der Job- oder Familien-Situation aber nicht immer machbar.

«Da kam mir die Idee, ein etwas realistischeres Format zu veranstalten. Es ist nicht einfach, aber über drei Tage sicher machbar. Und wenn es Kuchen gibt, macht doch jeder gerne mit», so der Organisator und schmunzelt.

Nun findet die Kuchenjagd schon zum dritten Mal von St.Gallen aus statt – der Event soll jedoch so bleiben und nicht grösser werden. «Ursprünglich war das Rennen für Freunde gedacht, es ist ein wenig eskaliert. Mit den begrenzten Plätzen möchten wir den Charme beibehalten.»

Im April wurde gar eine Ausgabe in Bellinzona ausgetragen – dies, da Bokstaller gerne im Tessin Velo fährt: «Viele Leute fahren im Tessin auf der Haupstrasse rund um den See, dabei gibt es so viele schöne Routen und Strassen zu befahren.»

Jedes Jahr eine neue Route

In diesem Jahr gibt es beim «Dead Ends & Cake» drei neue Checkpoints, zwei wurden bereits im letzten Jahr abgefahren. Die neuen Checkpoints sollen das 500 Kilometer lange Abenteuer spannender gestalten: «Sonst könnte man ja einfach die Route vom letztjährigen Gewinner abfahren, das würde dem Ganzen den Reiz nehmen», erklärt er.

Bei der Auswahl der Checkpoints sei es dem 40-Jährigen wichtig, die Vielfalt der Berge in der Gegend zu zeigen. «In Sankt Martin im Calfeisental ist es beispielsweise eher düster mit vielen Tunnels und Felswänden. Bei der Alp Nurdagn hingegen fährt man durch alpines Gelände. Alle Checkpoints befinden sich in unterschiedlichen Landschaften.»

Die Teilnehmenden sind während den drei Tagen auf sich selbst gestellt – Hilfe von aussen dürfe keine angenommen werden. «Die Teilnehmenden müssen für Übernachtungen, Verpflegung oder technische Schäden selbst sorgen. Das Einzige, was wir als Veranstalter zur Verfügung stellen, sind Kuchen und die Stempel.» Denn für alle Teilnehmenden sollen dieselben Bedingungen gelten und für Personen aus dem Ausland nicht unfair werden.

Doch wie wird kontrolliert, ob die Teilnehmenden wirklich keine Hilfe annehmen? «Es ist eine Vertrauenssache. Ausserdem würde man ja nur sich selbst ‹bescheissen›, Preisgeld gibt es bei solchen Rennen eh nie.»

Auch für Anfänger geeignet

Bokstallers Erfahrungen nach seien mehr als die Hälfte der «Dead Ends & Cake»-Teilnehmenden noch nie so weit Velo gefahren – aber auch ehemalige Profis waren schon dabei. Für die einen sei es eine riesen Challenge, in den drei Tagen zurück zu sein, andere waren bereits nach 20 Stunden wieder zurück in St.Gallen.

Es sei für jeden eine Challenge, aber für viele gehe es ums Erlebnis und darum, eine gute Zeit zu haben. «Im Ziel interessiert es die wenigsten, wie schnell man war oder welchen Platz man belegt hat», so der Organisator und ergänzt: «Der Respekt untereinander ist immer da.»

Event findet bei jedem Wetter statt

Bei der Auswahl der Kuchen achte der Organisator darauf, lokale Bergbeizen oder Bäuerinnen zu unterstützen. «Es ist schön zu sehen, wie sich die Leute jeweils für den besten Kuchen ins Zeug legen», sagt Bokstaller. Und es gibt sogar vegane Alternativen.

Mit den 170 Franken Startgeld würden unter anderem die Kuchenstücke, die Organisation, die 30 Helferinnen und Helfer an den 24 Stunden betreuten Checkpoints und die GPS-Tracker, mit denen man alle Teilnehmenden live verfolgen kann, bezahlt. «Und natürlich ist auch die grosse Finisher-Party mit Essen und noch mehr Kuchen dabei», erklärt der 40-jährige St.Galler, der beim Rennen selbst nicht mitfährt.

Nun hofft das OK auf Sonnenschein – wobei der Event sowieso bei jedem Wetter stattfinden wird. Doch bei Regen werde das Rennen anspruchsvoller.

Alle Schaulustigen können den Start der Challenge am Freitagmorgen um 6 Uhr beim Gallusplatz beobachten.

Hier findest du den 40-minütigen Film zu «Dead Ends & Cake»:

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veröffentlicht: 22. Juni 2023 12:00
aktualisiert: 22. Juni 2023 12:00
Quelle: FM1Today

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