Quelle: Tele M1 / ArgoviaToday
Der erste Wahlgang der Ständeratswahlen ist schon Geschichte: Thierry Burkart hat das absolute Mehr erreicht und wurde wieder in den Ständerat gewählt. Auf dem zweiten Platz folgt SVP-Kandidat Benjamin Giezendanner. Dieser verpasst das absolute Mehr um knapp 10'000 Stimmen. Dahinter reihen sich die Kandidatinnen ein, angeführt von SP-Kandidatin Gabriela Suter. Auf dem Papier stehen die Zeichen aktuell für einen männlichen, bürgerlichen Ständerat.
Damit seien die Frauen nun in der Pflicht, sagt Gertrud Häseli, Präsidentin der Frauenzentrale Aargau. Der Verein fordert, dass die Mitte- und Links-Parteien nun ihre Kräfte bündeln und sich für eine Kandidatin entscheiden. «Und zwar für die Frau mit den besten Chancen», so Häseli. «Es geht nicht, dass zwei Männer die ganze Bevölkerung abdecken.» Kein anderer Kanton in der Schweiz hat so viele Kandidatinnen gehabt wie der Aargau. Im zweiten Wahlgang müssen also die Karten neu gemischt werden. Wer als aussichtsreich gilt, müssen nun die jeweiligen Parteien entscheiden.
Suter hält sich noch bedeckt
Für die drittplatzierte Gabriela Suter indes ist klar, die Mitte- und Links-Parteien werden nun alle Ergebnisse analysieren – sowohl in den eigenen Reihen als auch ausserhalb. «Anschliessend werden Absprachen getroffen und verhandelt, ob man sich auf eine Kandidatin einigen kann», so Suter. Ob sie nochmals für den zweiten Wahlgang antreten wird, dazu wollte sich Suter am Sonntag nicht äussern. Einzig, dass sie motiviert sei und nichts ausschliessen könne.
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Grüne-Kandidatin Kälin: «Müssen uns auf eine Frau einigen»
Grüne-Kandidatin Irène Kälin steht hinter der Forderung und betont: «Schon im Ständeratswahlkampf habe ich gesagt, dass wir uns im zweiten Wahlgang auf eine Frau einigen müssen.» Es sei wichtig, dass der Aargau breit vertreten wird und dazu gehören auch die Frauen. «Es kann nicht sein, dass die Frauen weiterhin von zwei rechtsbürgerlichen Männern vertreten werden.»
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Die Mitte-Kandidatin Marianne Keller-Binder sagt gegenüber Tele M1: «Von mir gibt es heute noch keine Absichtserklärung. Wir analysieren morgen die Ergebnisse und besprechen das mit der Partei.»
Für Politologe Mark Balsiger ist allerdings klar, dass die Kandidatin mit den meisten Stimmen nicht unbedingt auch die beste Kandidatin ist. Die Parteien müssen analysieren, wer von den Kandidatinnen die meisten Stimmen ausserhalb der eigenen Partei geholt hat. «Giezendanner hat schon einen enormen Vorsprung einfahren können, daher muss der Fokus auf den Panaschierstimmen liegen, wenn zwischen Suter, Binder-Keller und Kälin eine Kandidatin gewählt wird», erklärt Balsiger.
In den nächsten Tagen wollen die Parteien kommunizieren, wen sie ins Rennen um den zweiten Sitz schicken werden. Am 19. November findet der zweite Wahlgang statt.