Die Krankenkassenprämien steigen 2024 Prognosen zufolge erneut massiv an. Für Personen, die keinen Anspruch auf Prämienverbilligung haben, kann es jedoch kritisch werden. In einer Medienmitteilung des Vergleichsdiensts Comparis vom Juni heisst es, dass mit einem Anstieg von durchschnittlich sechs Prozent zu rechnen sei. Die FDP fordert nun ein zusätzliches Krankenkassenmodell, welches um mindestens einen Viertel günstiger sein soll als das bisherige.
Nun fordert die FDP, dass das aktuelle System der Grundversicherung überarbeitet wird. Heute hätten wir ein «All you can eat»-System, sagt der Zürcher FDP-Nationalrat Andri Silberschmidt gegenüber dem «SonntagsBlick».
Und wie soll die «Budget-Krankenkasse» aussehen?
Die Motion der FDP sieht vor, dass alle in der Schweiz lebenden Personen in Zukunft zwischen dem herkömmlichen Modell und einer abgespeckten «Light»-Variante auswählen können. Dabei soll Letztere um mindestens ein Viertel günstiger sein. Wer sich also für die günstigere Krankenkasse entscheide, nimmt freiwillig Abstriche in Kauf, heisst es weiter.
Das könne unter anderem bedeuten, dass das Recht auf die teuren Originalpräparate wegfalle, wenn es ein günstigeres Generikum gibt. Ausserdem soll das elektronische Patientendossier bei der «Budget-Krankenkasse» obligatorisch sein. Dazu sollen aber auch Rabatte für Menschen vorgesehen sein, die auf Akupunktur oder Homöopathie verzichten oder für diejenigen, welche ihr Franchise erhöhen.
Gegenwind von der SP
Der Vorschlag erhält Gegenwind von der Sozialdemokratischen Partei (SP). «Da machen wir nicht mit», sagt etwa SP-Gesundheitspolitikerin Flavia Wasserfallen zum «SonntagsBlick» und warnt vor einem Systemwechsel. Heute würden nämlich die Gesunden die weniger Gesunden mitfinanzieren. «Brechen wir dieses Prinzip auf, kommen die chronisch Kranken unter die Räder.»
Für sie solle vor allem die Prävention im Vordergrund stehen. «Es werden zum Teil zu viele oder unnötige Eingriffe gemacht und zu wenig für die Vermeidung von Krankheiten getan», so Wasserfallen weiter.
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(red.)