Quöllfrisch solls richten

Winterthurer Bier-Brauerei Chopfab in der Krise

21.02.2024, 13:45 Uhr
· Online seit 14.02.2024, 07:36 Uhr
Die Winterthurer Brauerei Chopfab Boxer muss gerettet werden. Es gehe ums Überleben, sagt der Chopfab-Chef. Nun soll die Appenzeller Brauerei Locher (Quöllfrisch) in Winterthur einsteigen. So kam es zu der Notlage.
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Rollen bei Chopfab bald die Köpfe? Das Bier, das für seine schlichten Dosen in Schwarz und Weiss mit dem simplen Namen «Chopfab» bekannt ist, hat in den letzten zehn Jahren die Kühlschränke der Schweizerinnen und Schweizern im Flug erobert. Nun befindet sich die Brauerei Chopfab Boxer aus Winterthur in einer Krise.

«Alles geben», um Chopfab-Bierbrauerei zu retten

«Ohne Sanierungsmassnahmen ist der Fortbestand gefährdet», sagt Chef und Gründer Philip Bucher gegenüber der «Handelszeitung». Doch Rettung sei bereits in Sicht – und zwar aus dem Appenzell. Die Appenzeller Brauerei Locher, die das Quöllfrisch-Bier produziert, soll als Aktionärin bei Chopfab Boxer einsteigen. Seit Dezember fänden Verhandlungen statt.

Locher-Geschäftsführer Aurèle Meyer sieht sich als Teil der Lösung, die Sanierung sei aber ein «hartes Stück Arbeit». Dennoch wolle die Brauerei, «alles geben», um die Chopfab-Bierbrauerei zu retten, sagt Meyer gegenüber der Zeitung.

Philip Bucher, Chef und Gründer von Chopfab Boxer ist optimistisch: «Wenn wir schuldenfrei und neu finanziert werden, sieht es gut aus für die Zukunft. Und zwar nachhaltig.» Entscheidend sei, wie sich Lieferantinnen und Lieferanten positionieren, Gespräche mit ihnen fänden derzeit statt. «Wir hoffen, dass der definitive Durchbruch in wenigen Wochen geschafft ist.» Falls die Brauerei Locher die Aktienmehrheit deutlich übernimmt, kämen Chopfab und Locher in der Schweiz auf einen Marktanteil von 13 Prozent. Doch was manövrierte die Chopfab-Brauerei in dieser Situation?

Das führte Chopfab in die Krise

«Bierbrauen ist teuer. Wir haben massiv investiert, praktisch alles mit fremdem Kapital. Dann fingen einige Dinge an, gegen uns zu laufen», so Bucher. Man sei zu schnell gewachsen. Ausserdem seien Kosten und Schulden gestiegen – wegen Pandemie und Inflation. «Die Verkaufszahlen waren zwar immer gut. Aber es hat trotzdem nicht gereicht.» Deshalb würden bereits seit 2021 schrittweise Stellen abgebaut.

Die rund 90 Mitarbeitenden in Winterthur und Yverdon seien am Dienstag informiert worden.

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veröffentlicht: 14. Februar 2024 07:36
aktualisiert: 21. Februar 2024 13:45
Quelle: ZüriToday

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