Street Parade

«Wir sind parat» – bald tanzt die halbe Welt durch Zürich

· Online seit 08.08.2022, 06:01 Uhr
Nicht mehr lange dauerts bis Partylöwen und Techno-Friends an der Street Parade feiern. Mittlerweile ist die grösste Technoparty der Welt 30 Jahre alt. Wir blicken zurück und zeigen, wie die Vorbereitungen laufen.
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Am 13. August wandelt sich das Zürcher Seebecken zu einem Highlight für Partygänger aus der ganzen Welt. Unter dem Motto «Think» rollen die Trucks vom Utoquai übers Bellevue und den Bürkliplatz bis zum Hafendamm Enge. Die Street Parade beginnt um 13 Uhr, die fahrenden «Love Mobiles» sowie acht Bühnen entlang der Route sorgen bis Mitternacht für erstklassigen Techno-Sound. Die letzte Street Parade fand vor drei Jahren statt, denn wegen Corona musste sie zweimal abgesagt werden.

«Alle sollen Freude haben»

Die Planung für die diesjährige Street Parade ist mittlerweile grösstenteils abgeschlossen. Wie Stefan Epli, Street-Parade-Sprecher erklärt, standen die Organisatoren aber vor einigen Herausforderungen. «Die vergangenen Wochen verliefen harzig. Viel neues Personal musste rekrutiert werden, Lieferanten, die in der Pandemie Konkurs gingen, mussten ersetzt werden. Neue Ansprechpartner in vielen Bereichen machten uns das Leben nicht einfacher.»

Nun sei das OK aber parat. Viel neues Personal und Lieferanten seien gefunden worden. «Wir sind breit abgestützt in allen Bereichen», so Epli. Wie viele Besucherinnen und Besucher beim Street-Parade-Comeback teilnehmen werden, sei schwierig abzuschätzen. «Die Schönwetter-Teilnehmerzahl wird wohl nicht weiter steigen. Es geht aber nicht darum, neue Rekorde zu brechen.» Die Street Parade sei keine Show, an der den Menschen etwas geboten werde. «Es ist ein Anlass zum Mitmachen», sagt Epli.

30 Jahre Street Parade

Ein Anlass zum Mitmachen – das war schon bei der ersten Street Parade im Jahr 1992 die Idee. Die Gründung der Street Parade geht auf den Zürcher Mathematikstudent Marek Krynski zurück. Inspiriert von der Berliner Love Parade gab er bei der Stadtpolizei Zürich eine Eingabe für eine «Demonstration für Liebe, Friede, Freiheit, Grosszügigkeit und Toleranz» ein. Die Demo wurde bewilligt – es war die Geburtsstunde der Street Parade. Die Paraderoute führte dem Limmatquai und ein Stück weit der Bahnhofstrasse entlang.

Über 1 Million tanzen durch Zürich

Damals nahmen 1000 Leute am Rave teil. 1995 waren es bereits 150'000 Raver. Die Besucherzahlen nahmen lange von Jahr zu Jahr zu, 2018 waren es 1,1 Millionen Teilnehmende. Im Jahr 2000 wurde die Street Parade unter dem Motto «believe in love» erstmals vom Schweizer Fernsehen SF 1, 3sat und Tele24 live übertragen.

Negativ in die Schlagzeilen kam die Street Parade 2007 wegen eines Tötungsdelikts mit einem Messer: Ein 17-Jähriger erstach einen 18-Jährigen und verletzte einen weiteren Mann schwer.

Seit Jahren finden viele Afterpartys nach der Street Parade statt. Wer nach Mitternacht weiterfeiern will, findet viele Optionen.

Perfekt zum Einstimmen: Das war die Street Parade 2019:

Quelle: TeleZüri / Das waren die schrägsten Street-Parade-Outfits 2019

Grosses Aufgebot für die Sicherheit

Damit die Street Parade sicher verläuft, braucht es viele Personen im Einsatz, so auch seitens der Polizei, Sanität und Feuerwehr. «Wie jedes Jahr benötigt die Street Parade ein Grossaufgebot der Stadtpolizei», sagt Judith Hödl, Mediensprecherin der Stadtpolizei Zürich. «Nebst dem Züri Fäscht ist die Street Parade der grösste Event für Schutz und Rettung Zürich», so Schutz-und-Rettung-Sprecher Urs Eberle. 

Bei Schutz und Rettung kümmern sich knapp 500 Mitarbeitende um die Sicherheit an der Street Parade. «Nebst dem üblichen Personal aus dem Tagesgeschäft sind hunderte Personen zusätzlich im Einsatz. Dies aus den Bereichen Rettungs- und Verlegungsdienst sowie Feuerwehr, Zivilschutz und Einsatzleitzentrale», so Eberle. Logistisch sei die Street Parade eine grosse Herausforderung. Um das Seebecken gebe es insgesamt sechs Behandlungsposten mit Zelt, Liegestellen und Sanitätsmaterial.

Grundsätzlich ist die Stadtpolizei für die Sicherung der Umzugsroute zuständig. So sei unter anderem die Uniformpolizei im Gelände unterwegs, die Wasserschutzpolizei sichere den Bereich auf dem Seebecken und ein Helikopter sei fürs Crowdmanagement in der Luft unterwegs, sagt Hödl. «Zivile Detektive der Kriminalabteilung patrouillieren und haben ein Auge auf mögliche Straftaten. Weiter überprüfen Detektive der Verwaltungsabteilung, ob zum Beispiel Auflagen im Zusammenhang mit Verkaufsständen eingehalten werden und ob illegale Strassenhändler unterwegs sind», so Hödl.

veröffentlicht: 8. August 2022 06:01
aktualisiert: 8. August 2022 06:01
Quelle: ZüriToday

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