Polizeieinsatz in Bern

«Wollten Eltern schnell informieren» – Munzinger-Schulleiterin zum Grosseinsatz

19.12.2023, 20:05 Uhr
· Online seit 19.12.2023, 12:43 Uhr
Am Dienstag lief wegen einer Bedrohungslage im Schulhaus Munzinger ein Polizeieinsatz im Berner Mattenhof-Quartier. Die Schüler mussten zuerst im Schulhaus ausharren und wurden dann von der Polizei aus dem Gebäude begleitet. Am späten Nachmittag kam dann die Entwarnung. Die Polizei ermittelt weiter.
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«Die Polizei hat uns kurz nach elf Uhr über eine Bedrohung informiert», erklärt Co-Schulleiterin des Schulhauses Munzinger Barbara Muntwyler gegenüber BärnToday. «Mein Kollege war mit der Polizei unterwegs und hat dort die Kommunikation sichergestellt. Ich bin im Büro geblieben, um Informationen an Eltern weiterzugeben oder um sie zu beruhigen», so die Co-Schulleiterin weiter. «Uns war wichtig, die Eltern schnell zu informieren, damit sie sich nicht allzu grosse Sorgen machen.» Das scheint gut funktioniert zu haben. Gegenüber unserem Reporter lobte ein Vater die Kommunikation der Schule und dass er deswegen keine grosse Angst gehabt habe.

Quelle: TeleBärn / Jan Bernhard / Angus MacKenzie / BärnToday / Dominic Flückiger

Die Polizei war mit mehreren Fahrzeugen vor Ort, unter anderem auch mit einer mobilen Einsatzzentrale. Mehrere Strassen in unmittelbarer Nähe des Schulhauses waren Absperrbändern gesperrt. Wie Reporter vor Ort berichten, baute die Polizei gegen 15.30 Uhr die Absperrungen ab. Wie Deborah Zaugg, Mediensprecherin der Kantonspolizei Bern, sagt, habe sich die Bedrohungslage vor Ort nicht bestätigt. «Im Zusammenhang mit dem Einsatz wurde niemand angehalten», so Zaugg. Was den Polizeieinsatz ausgelöst hat und um was es sich bei der «Bedrohungslage» gehandelt hat, lässt die Polizei offen. Die Ermittlungen würden aber weiter laufen.

Schülerinnen und Schüler mussten in den Klassenzimmern ausharren

Eine Schülerin aus einer 9. Klasse sagte einem Reporter vor Ort, dass ihre Lehrerin kurz vor dem Mittag plötzlich die Tür abgeschlossen habe. Im Anschluss mussten sie in einer Zimmerecke ausharren und man habe gehört, wie die Beamten den Estrich des Schulhauses durchsucht haben. Gegenüber BärnToday bestätigt ein weiterer Schüler, dass man zwischenzeitlich im Klassenzimmer die Türen verriegeln habe und auf dem Boden gesessen sei. Im Verlauf des Nachmittags konnten die Schülerinnen und Schüler das Gebäude unter Polizeibegleitung verlassen.

Die Schulleiterin hat noch nicht viele Rückmeldungen erhalten, wie es den Jugendlichen geht. Barbara Muntwyler sagt: «Die Lehrpersonen haben sehr gut reagiert. Wir sind aktuell dran das Gespräch mit allen zu suchen, um herauszufinden, wie sie diese Situation erlebt haben.» Ob die Jugendliche zusätzlich psychologische Unterstützung von der Schule erhalten, lässt Muntwyler noch offen: «Wir werden in den nächsten Tagen herausfinden, ob es Bedarf gibt die Situation noch tiefer aufzuarbeiten.»

Suche nach weissem Rucksack?

Offenbar hat die Kantonspolizei zwischenzeitlich nach einem weissen Rucksack gesucht. Eine Schülerin sagt zu BärnToday, dass die Beamten etwa um 13 Uhr ins Klassenzimmer kamen und fragten, ob man jemandem mit einem weissen Rucksack gesehen habe. Die Kantonspolizei bestätigt auf Anfrage, dass man Gepäckstücke kontrolliert habe. Weitere Angaben dazu, macht sie jedoch nicht.

(dak/ris/mfu)

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veröffentlicht: 19. Dezember 2023 12:43
aktualisiert: 19. Dezember 2023 20:05
Quelle: BärnToday

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