Der schwarze Umhang bei Messis Jubel sorgt weltweit für Kopfschütteln
Es war einer der wichtigsten Momente der Karriere des argentinischen Superstars Lionel Messi. Am Sonntag feierte er mit seiner Nationalmannschaft den Sieg der Fussballweltmeisterschaft in Katar. Durfte das Team als Kapitän aufs Feld führen. Und hatte demnach auch die Ehre, den gewonnen WM-Pokal in die Höhe zu stemmen.
Was ist das für ein Umhang den Messi da Anziehen musste? Irgendjemand?…Egal was es bedeutet: TOTAL unpassend! Der soll im Nationaltrikot feiern dürfen
— Marc Janko (@JankoMarc) December 18, 2022
Wenig Begeisterung bei Messi
Einen bitteren Beigeschmack bei Fussballexperten und Fans weltweit hinterliess jedoch eine andere Szene, die sich nur kurz zuvor abgespielt hatte. Der Emir Katars, Tamim bin Hamad Al Thani, zog Messi einen durchsichtigen, schwarzen Umhang mit goldenen Verzierungen an. Der sogenannte Bischt ist ein traditionelles Kleidungsstück im Wüstenstaat. Beim Anziehen geholfen hatte auch Fifa-Präsident Gianni Infantino. Wenig begeistert schien Lionel Messi, lächelte die Aktion gekonnt weg und schnappte sich den Pokal.
Alle Bilder Messis bei der anschliessenden Feier und dem verdienten Jubel zeigen ihn nun mit diesem Bischt. Ein No-Go für viele eingefleischte Fussballfans und ehemalige Profis. Man hätte Messis grössten Erfolgsmoment genutzt, um erneut das Image Katars aufzupolieren. «Da nimmt man dem Spieler einen ganz grossen Moment. Ich fand es auch nicht gut. Das kann man später in der Kabine machen», kommentierte zum Beispiel Bastian Schweinsteiger die Szene. Der ehemalige Kapitän der deutschen Nationalmannschaft sagte im ARD: «Ich glaube, da war Messi selber auch nicht glücklich. Die Aktion war in meinen Augen nicht gelungen.»
Dieser Legende namens Messi im Moment seines Lebens diesen katarischen Folklore-Umhang umzutüdeln, ist wirklich eine Zumutung. #FIFA #Messi #QatarWorldCup2022 pic.twitter.com/Tvi7s0ETMr
— Imre Grimm (@ImreGrimm) December 18, 2022
«Warum? Einfach nur warum?»
Ähnlich bewertete auch der englische Ex-Profi Gary Lineker beim Sender BBC die Szene: «In gewisser Weise ist es beschämend, dass sie Messi in seinem argentinischen Trikot verdeckt haben.» Deutlich kritischer äusserte sich Pablo Zabaleta, langjähriger Abwehrspieler der argentinischen Nationalmannschaft: «Warum? Einfach nur warum? Es gab keinen Grund, das zu machen.»
Das schwarze Gewand, in das sie Messi da gesteckt haben, versinnbildlicht ganz gut die Schatten über dieser WM. Und es passt auch nicht zur Siegerehrung. Aber jetzt ist die WM ja dann auch vorbei. pic.twitter.com/5rIlTqfuV0
— Holger Gertz (@Gertz68) December 18, 2022
Ex-Spieler Tabea Kemme sagte im TV: «Ihn da zu instrumentalisieren – autsch!» Michael Ballack, auch ehemaliger Spieler, meinte: «Es ist ein bisschen irritierend. Aber es spricht für seinen Anstand, dass er das an behält.» Auch auf den sozialen Netzwerken, allen voran Twitter, liess man sich über die Szene aus. Und fand deutliche Worte. Ein polarisierender Abschluss einer mehr als polarisierenden WM.
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