Der Aufbau des neuen SC Langenthal: «Es war eine Herkulesaufgabe»
Es war ein Schock, als im Dezember 2022 das Ende des Profi-Eishockeys in Langenthal verkündet wurde. Mangels Perspektiven entschieden sich die Verantwortlichen für den Rückzug aus der Swiss League. Nach dem Playoff-Out gegen Olten war Schluss.
Das bedeutete aber nicht das Ende der Eishockey-Bewegung in Langenthal, sondern einen Neubeginn. Die erste Mannschaft der Männer spielt ab September in der drittklassigen MyHockey League, die Damenmannschaft bestreitet die Meisterschaft in der obersten Liga, und die ganze Nachwuchsbewegung wird unverändert weitergeführt.
Neubeginn «auf der grünen Wiese»
Für den neuen Präsidenten Walter Ryser waren es stressige Monate. «Wir mussten auf der grünen Wiese starten», sagt er in einem Interview mit dem «Langenthaler Tagblatt». Zuerst galt es, eine neue Führung zu finden – es riss sich aber niemand darum. So erklärte sich der erfahrene Kommunikationsberater und Journalist bereit, das Amt des Präsidenten zu übernehmen.
Quelle: 32Today / Jael Fischer
Damit fing die Arbeit erst richtig an: Budget und Kader zusammenstellen, Sponsorenverträge neu aushandeln, mit der Kunsteisbahn, Kunden und Partnern die Lage neu besprechen und fixieren - und das ohne Vorlage. Denn zuletzt hatte Langenthal vor über 20 Jahren im Amateur-Eishockey gespielt. Auch gab es ausser Sportchef Marc Kämpf und dem administrativen Leiter Christoph Brügger kein Personal mehr, dass die Aufgaben hätte stemmen können. So mussten Ryser und die neuen Vewaltungsräte selber «an die Säcke».
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Er sei an seine Belastungsgrenze gekommen – aber der SC Langenthal sei für die Wertschöpfung der ganzen Region Oberaargau wichtig. Ryser sagt, man könne nicht alles kaputtgehen lassen, deshalb sei er hin gestanden.
Mannschaft und Budget stehen (fast)
Die neue Saison startet im September, die Mannschaft ist zu einem guten Teil zusammen gestellt. Auch finanziell sieht es nicht schlecht aus: Vom Budget von 1,9 Millionen Franken fehlten noch 10-15 Prozent. Es gebe aber genügend Marge, sagt Walter Ryser, sodass er ausschliessen könne, dass der SC Langenthal in Geldnöte gerate.
(mj)