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Ruhende Bälle machen den Unterschied: Der FC Aarau schlägt den FC Thun mit 3:2

Challenge League

Ruhende Bälle machen den Unterschied: Der FC Aarau schlägt den FC Thun mit 3:2

14.04.2023, 22:30 Uhr
· Online seit 14.04.2023, 22:11 Uhr
Nach dem ereignisreichen Spiel gegen Lausanne-Ouchy am letzten Spieltag mit dem glücklicheren Ende für den FC Aarau wollte das Team von Cheftrainer Boris Smiljanic auch in Thun wieder einen Dreier einfahren und die Serie von vier Auswärtsspielen in Folge ohne Niederlage fortführen.
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Nach 26 Minuten sah es so aus, als würde dieses Vorhaben auch problemlos in die Tat umgesetzt. 


In der 14. Spielminute wurde dem FCA ein Eckball von der linken Seite zugesprochen. Bei der von Nikolas Gjorgjev in den Fünfmeterraum geschlagenen Flanke sah Thun-Goalie Mateo Matic nicht gut aus und segelte am Ball vorbei. Dieser landete schliesslich bei Valon Fazliu, der aus der Drehung abschloss und so das 1:0 für die Gäste erzielte.

Nur knapp fünft Minuten später sorgte eine weitere Standardsituation für den nächsten Treffer des FC Aarau. Der erneut von Nikolas Gjorgjev getretene Freistoss aus halblinker Position landete auf dem Kopf des völlig alleine gelassenen Ex-FC Wohlen und GC-Akteur Aleksandar Cvetkovic, der den erneut nicht gut aussehenden Mateo Matic problemlos überwand.

Aller guten Dinge sind drei

Wieder dauerte es nur weitere sieben Minuten bis zur nächsten Standardsituation für den FCA. Diesmal trat Valon Fazliu zum Freistoss an. Sein Strahl mit dem linken Fuss aus knapp 20 Metern Torentfernung landete im oberen, linken Knick des Gehäuses von Thun-Schlussmann Matic, der diesmal bei diesem nahezu perfekt getretenen Freistoss keine Abwehrmöglichkeit hatte. Ein herrlicher Schuss von Fazliu, der sein persönliches Torekonto damit bereits innerhalb von zehn Minuten auf Zwei hochschraubte.

Die Hausherren unterdessen hatten sichtlich an dem schnellen, deutlichen Rückstand zu knabbern. Erst nach 36 Minuten kamen die Thuner erstmals gefährlich vor das Tor von Aarau-Goalie Simon Enzler. Dieser stand nach einem Flachpass von der linken Seite und dem Abschluss aus kurzer Distanz von Roland Ndongo goldrichtig und konnte dessen Schuss mit dem Fuss abwehren und so den Gegentreffer verhindern.

Klare Pausenführung für Aarau

Im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs überliess Aarau dem FC Thun den Ball und konzentrierte sich auf die Stabilisation der Defensive. Letztlich reichten dem FC Aarau drei ruhende Bälle, um mit einer vermeintlich komfortablen Führung in die Pause zu gehen.

Die zweite Hälfte benötigte dann etwas länger, um Schwung aufzunehmen. Ähnlich wie zum Ende der ersten Halbzeit machten die Aarauer hinten dicht und liessen die Gastgeber das Spiel machen. Das gelang den Bernern jedoch nicht besonders häufig, sodass die Partie in den ersten 20 Minuten nach dem Pausentee verflachte.

Bis in der 61. Minute Valon Fazliu am Ende eines FCA-Konters stand, der diesmal am stark herausgelaufenen Matic scheiterte.

Thuner Drangphase ohne Erfolg

Die Grosschance von Fazliu wirkte wie ein Weckruf für den FC Thun, der langsam seine Felle davonschwimmen sah und in der Folgezeit den Druck auf das Tor von Simon Enzler erhöhte. Erinnerungen wurden wach an die Vorwoche, als der FCA eine 3:0-Führung gegen Lausanne-Ouchy aus der Hand gegeben hatte, letztlich aber doch noch als Sieger vom Platz ging.

Enzler musste nun das ein oder andere Mal in Extremis retten und sein Team vor einem Gegentreffer bewahren. In dieser Phase liessen sich die Aarauer zu tief in die eigene Hälfte drängen und es gelang ihnen kaum noch sich aus der Thuner-Umklammerung zu befreien. 

Diese versuchten es in der Schlussphase mit dem Mut der Verzweiflung aus allen Lagen und suchten immer wieder auch aus grosser Distanz den Abschluss. 

Aarauer Schlendrian bringt Thun zurück

Es war eine Einzelaktion, die in der 89. Minute für den Thuner Treffer sorgte. Omer Dzonlagic setzte sich bei seinem Solo gleich gegen mehrere Aarauer durch, die mit den Gedanken wohl schon in der Kabine zu sein schienen. 

Damit nicht genug. In der dritten Minute der Nachspielzeit wurde dem FC Thun nach einem Foul von Wetz an Ndongo ein Penalty zugesprochen. Ein mehr als strenger Entscheid von Schiedsrichter Nico Gianforte. Den fälligen Strafstoss verwandelte Omer Dzonlagic, der damit sein Torekonto aufdoppeln konnte.

Standardeffizienz macht den Unterschied

Wie schon gegen Lausanne-Ouchy zeigte der FC Aarau in der Schlussphase unerklärliche Unkonzentriertheiten in der Defensive und brachte somit den Gegner unnötigerweise zurück ins Spiel. Auch diesmal blieben die Nachlässigkeiten ohne Folgen, sodass sich der FCA drei wertvolle Punkte sichern konnte. Am Ende machte die Effizienz bei den Standardsituationen den Unterschied zu Gunsten des FCA.

Dank des Erfolgs rückt der FC Aarau dem heutigen Gegner, der vorerst bis morgen weiter auf Tabellenplatz 4 rangiert bleibt, bis auf drei Punkte auf die Pelle. Aarau indes sichert mit nun 42 Zählern zunächst Rang 6 vor dem FC Schaffhausen mit 36 Punkten und hat aktuell einen Rückstand von sieben Zählern auf Aufstiegsrang 2, den der FC Wil 1900 mit aktuell 49 Punkten inne hat (Stand: 14.04.2023).

veröffentlicht: 14. April 2023 22:11
aktualisiert: 14. April 2023 22:30
Quelle: ArgoviaToday

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