Das im Vergleich zu den Olympischen Spielen neu formierte Quartett mit Claudio Imhof, Valère Thiébaud, Simon Vitzthum und Alex Vogel - nur Thiébaud war in Tokio dabei - legte die 4000 m in einer Zeit von 3:53,398 Minuten zurück. Damit blieben die Schweizer zwar mehr als vier Sekunden über dem Landesrekord, sie liessen aber die ebenfalls in veränderter Besetzung angetretenen Olympia-Finalisten Dänemark und Italien hinter sich.
Der Bahnvierer schuf sich damit im Kampf um eine Medaille eine sehr gute Ausgangslage. Am Mittwoch in der Hauptrunde der Top 8 trifft er im Direktvergleich auf die russische Auswahl. Bei einem Sieg kämpfen die Schweizer um Gold, bei einer Niederlage bliebe ihnen im besten Fall immer noch die Bronzemedaille. In der Qualifikation fuhren die Schweizer rund eine Sekunde schneller als die viertklassierten Russen.
Frauen-Vierer scheidet aus
Während die Männer glänzten, schieden die Frauen bei ihrem erst zweiten internationalen Auftritt überhaupt als Neunte und Letzte aus. Michelle Andres, Fabienne Buri, Léna Méttraux und Cybèle Schneider fuhren zwar rund eineinhalb Sekunden schneller als bei ihrer Premiere im Juli, zum Einzug in die nächste Runde fehlten den Schweizerinnen aber zweieinhalb Sekunden.
Selenati knapp am Podest vorbei
Nicht viel hat gefehlt, und die Schweiz hätte sich am Eröffnungstag der Heim-EM bereits über die erste Medaille freuen können. Angespornt vom überzeugenden Auftritt des Männer-Bahnvierers zeigte Nico Selenati im nicht-olympischen Ausscheidungsfahren eine beherzte Leistung, die jedoch schlecht belohnt wurde. Der 25-jährige Zürcher wurde beim Sieg des Russen Sergej Rostowzew undankbarer Vierter. Aline Seitz beendete das Scratch-Rennen der Frauen als Zehnte. Den EM-Titel sicherte sich die britische Madison-Olympiasiegerin Katie Archibald.
Für ein Highlight am ersten EM-Tag sorgten die Niederländerinnen im Teamsprint. Shanne Braspennincx, Kyra Lamberink und Steffie van der Peet fuhren in 46,551 Sekunden in Weltrekordzeit zu Gold. Auch bei den Männern ging der EM-Titel über die drei Bahnrunden à 250 m an die Niederländer.