Nadal gab beim 6:3, 4:6, 6:4, 6:0 gegen Diego Schwartzman seinen ersten Satz ab, überzeugt aber trotzdem. Novak Djokovic gewann gegen Matteo Berrettini 6:3, 6:2, 6:7, 7:5.
Zum 58. Mal werden sich Nadal und Djokovic damit am Freitag gegenüberstehen. Die Bilanz ist mit 29:28 Siegen zu Gunsten der Serben nahezu ausgeglichen. Im Vorteil ist Nadal aber auf Sand (18:7) und in Roland Garros (7:1). Die einzige Niederlage und überhaupt nur eine von zwei Niederlage in Paris kassierte der Spanier 2015 im Viertelfinal, als Djokovic später im Final gegen Stan Wawrinka verlor.
Auch diesmal hat der Sieger des am öftesten gespielten Duells der Open Era die Trophäe längst nicht auf sicher, wie Nadal nach seinem Viertelfinal-Erfolg gegen Schwartzman erinnerte. Im Final wartet entweder Stefanos Tsitsipas oder Alexander Zverev.
«Es war eine schwierige Situation»
Dass auch für einen 13-fachen Roland-Garros-Sieger kein Match im vornherein gewonnen ist, wurde gegen Schwartzman deutlich. Nach 36 gewonnenen Sätzen in Folge in Paris musste Nadal wieder einmal einen Umgang abgeben. Die Situation brachte den Mallorquiner zwischenzeitlich aus dem Konzept und für einige Minuten schien die dritte Niederlage von Nadal in Roland Garros im Bereich des Möglichen.
Der Weltranglisten-Dritte produzierte viele Fehler und war zu Beginn des dritten Satzes spielerisch eine Spur schlechter als Schwartzman. Dass der 29-jährige, nicht ganz 1,70 m grosse Argentinier es Robin Söderling (2009) und Djokovic (2015) nicht gleichtun konnte, lag an der Steigerung von Nadal. «Es war eine schwierige Situation», blickte der Weltranglisten-Dritte auf den ersten Teil des dritten Satzes zurück. «Ich musste mich darauf besinnen, was ich besonders gut kann.»
Nadal fand den Tritt wieder und dominierte den Weltranglisten-Zehnten aus Buenos Aires mit der 2:1-Satzführung im Rücken sehr deutlich. Das 6:0 mit 25:4 Punkten gegen einen allerdings demoralisierten Schwartzman war eine eindrücklich Demonstration der Stärke. «Ich fand zu meinem besten Tennis zurück als es zählte. Das gibt mir viel Selbstvertrauen», freute sich Nadal, nachdem er seinen 35. Major-Halbfinal erreicht hatte.
Djokovic zum 40. Mal im Halbfinal
Novak Djokovic präsentierte sich auf dem Weg zu seinem 40. Halbfinal auf diesem Niveau (nur Roger Federer hat mit 46 mehr) lange Zeit beeindruckend solid. Im Tiebreak des dritten Satzes brachte er sich aber mit zwei unerzwungenen Rückhand-Fehlern um ein schnelleres Ende. Zumal beim Stand von 3:2 im vierten Satz die Partie für rund 20 Minuten unterbrochen wurde, um die erstmals bei einer Night Session zugelassenen Zuschauer wegen der in Frankreich ab 23.00 Uhr geltenden Ausgangssperre aus dem Stadion zu beordern.
Berrettini, der im Achtelfinal vom Forfait von Roger Federer profitiert hatte, liess sich von der Pause nicht beeindrucken und schaffte bei eigenem Service das 3:3. Überhaupt schlug der Italiener stark auf und punktete oft mit seiner wuchtigen Vorhand. Erst in seinem letzten Game kassierte er sein erstes Break seit dem Ende des zweiten Satzes, nachdem er zuvor zwei Matchbälle abgewehrt hatte.