Genutzt wird die Glocke – auch bekannt unter dem Namen «Aargauerfalle» – als Warnsignal. Leo Herrmann, Mediensprecher der Verkehrsbetriebe Zürich, erklärt: «Die Warnglocke kann zum Einsatz kommen, wenn ein Tram rückwärts fährt. Hierfür gibt es hinten in den Trams ein reduziertes Cockpit. Mit der Glocke können VBZ-Mitarbeitende andere Verkehrsteilnehmende warnen.» Diese Glocke sei allerdings nur noch bei den ältesten Tram-Modellen offen zugänglich.
Rückwärtsgefahren wird nur in Ausnahmefällen. Beispielsweise aus betrieblichen Gründen oder im Rahmen von Manöverfahrten im Bereich der Depots. Die Glocke kommt also eher selten zum Einsatz – wird aber hin und wieder schon einmal von einem neugierigen Fahrgast betätigt.
Das steckt hinter dem Namen
Doch weshalb heisst sie «Aargauerfalle»? Dazu äussern sich die VBZ nicht. Dafür aber der Reiseführer von Marco Polo. Darin steht nämlich: «Zürcher nennen diese Klingel nach den Bewohnern des angrenzenden Kantons, den sie gerne als Provinz verspotten. Wer den am Boden angebrachten Knopf nicht kennt, tritt oftmals unbeabsichtigt darauf und macht damit nicht nur die ganze Tram, sondern auch den Verkehr rundherum auf sich – und seine provinzielle Herkunft – aufmerksam.» Es ist also – wie könnte es auch anders sein – einfach als kleiner Seitenhieb und Spott gemeint.