«Non-Bathing»

Gefährlicher Trend oder duschen wir zu oft?

· Online seit 11.11.2021, 06:01 Uhr
Täglich duschen – ist das nötig? Diese Frage wird seit der Pandemie vermehrt gestellt. Warum duschen immer mehr Leute bewusst seltener und was sagen Hautärzte zum sogenannten «Non-Bathing»?

Quelle: ArgoviaToday

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Immer mehr Menschen verzichten auf das tägliche Duschen. Die einen tun es aus ökologischen, andere aus gesundheitlichen Gründen: Wer es seltener oder sogar gar nicht mehr mache, schone die natürliche Schutzbarriere der Haut und spare auch viel Wasser, so die These. Insbesondere von Stars aus den USA und Grossbritannien wird das sogenannte «Non-Bathing» gepusht und von Menschen auf der ganzen Welt kopiert. Vor Kurzem erschien die deutsche Fassung des neuesten Buches vom amerikanischen Arzt und Autor James Hamblin, der das in einem Selbstversuch getestet und seine Erfahrungen niedergeschrieben hat, der Titel: „Natürlich waschen! Was unsere Haut wirklich gesund hält.“

Weniger duschen, medizinisch sinnvoll?

Bita Tafrishi von Skinmed in Lenzburg ist entschieden anderer Meinung. Die Ärztin sieht keine Bedenken darin, täglich zu duschen. Im Gegenteil: «Abgestorbene Hautzellen, Schmutz und Talg verbleiben auf der Haut, wenn man das Duschen reduziert, was ein erhöhtes Infektionsrisiko darstellen und Pilzinfektionen begünstigen kann.» Die Füsse, Achseln und der Intimbereich sollten gemäss der Ärztin jeden Tag gereinigt werden, den restlichen Körper könne man auch alle zwei Tage waschen. Tafrishi fasst zusammen, dass sie weder aus medizinischer noch aus geruchstechnischer Sicht einen Sinn hinter dem «Non-Bathing»-Trend sieht.

Diese Ansicht vertreten nicht alle Dermatologen. Die Hautärztin Marion Moers-Carpi aus München beispielsweise begrüsst den Grundgedanken von «Non-Bathing»: „Wir muten unseren Körpern sehr viel zu. Viele waschen sich zu viel, zu heiss und zu lang“, sagt sie gegenüber einem Gesundheitsmagazin. Anders als Tafrishi sagt Moers-Carpi, mit täglichem Schrubben entferne man wichtige Öle, welche die Haut schützen. Das trockne die Haut aus und als Reaktion nehme man womöglich Feuchtigkeitscremes, um eine künstliche Version der Fette zu schaffen. Abschliessend gibt die Münchner Hautärztin zu bedenken: „Fragen Sie mal Ihre Grosseltern, wie oft die sich gewaschen haben. Früher war meistens nur einmal Baden in der Woche angesagt. Und das waren auch nicht alles Stinkemenschen.“

«Non-Bathing» – ist das Thema bei euch?

Wie schauts aus im Aargau? Ist «Non-Bathing» auch bei uns in der Region ein Thema? Wir waren in Aarau unterwegs und haben euch gefragt, was ihr davon haltet, weniger zu duschen, und wie sich euer Duschverhalten seit der Pandemie geändert habt. Eure Antworten seht ihr oben im Video!

(noë)

veröffentlicht: 11. November 2021 06:01
aktualisiert: 11. November 2021 06:01
Quelle: ArgoviaToday

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