Das «perfekte Tee-Rezept» empört Briten – jetzt schaltet sich US-Botschaft ein
Tee, Grossbritannien und die USA – das wird wohl nie mehr eine Liebesgeschichte. Wir erinnern uns alle an die Geschichte der «Boston Tea Party», als eine Gruppe von Bürgern 1773 im Hafen von Boston mehrere Ladungen Tee von einem britischen Handelsschiff ins Hafenbecken kippte und so für weitere Spannungen in der Beziehung zwischen den amerikanischen Kolonien und Grossbritannien sorgte.
Rund 250 Jahre später ist es wieder Tee, der einen internationalen Zwischenfall zwischen Grossbritannien und den – unterdessen unabhängigen – USA heraufbeschwört. Am Ursprung: Eine Chemikerin.
In den Tee gehört Salz – oder doch nicht?
Michelle Francl vom Bryn Mawr College in Pennsylvania behauptet, dass man eine Prise Salz in den Tee rühren soll, das verhindere, dass der Tee bitter werde. Ausserdem dürfe man den Teebeutel nur ganz kurz ziehen lassen, ihn dabei häufig tunken und drücken.
Salz im Tee? Für die Tee-Nation Grossbritannien natürlich ein absolutes No-go. Die Empörung war so gross, dass sich jetzt sogar die US-Botschaft in London auf X dazu äusserte. In einem offiziellen Statement schreibt sie ironisch, dass das Rezept der US-Professorin die spezielle Verbindung mit Grossbritannien «in heisses Wasser brachte». Wobei der englische Ausdruck «be in hot Water» für eine brenzlige Situation steht.
An important statement on the latest tea controversy. 🇺🇸🇬🇧 pic.twitter.com/HZFfSCl9sD
— U.S. Embassy London (@USAinUK) January 24, 2024
«Undenkbare Vorstellung»
«Tee ist das Elixier der Kameradschaft, ein heiliges Band, das unsere Nationen vereint», heisst es weiter. Und: «Wir können nicht tatenlos zusehen, wie so ein ungeheuerlicher Vorschlag die Grundlage unserer speziellen Beziehung in Gefahr bringt.»
Die Botschaft versichert, dass es nicht der offiziellen Richtlinie der USA entspreche, «Salz ins britische Nationalgetränk zu geben». Das sei eine «undenkbare Vorstellung».
«Lasst uns in unserer tief verwurzelten Solidarität zusammenkommen und der Welt zeigen, dass wir zusammenhalten, wenn es um Tee geht.»
Und gleich der nächste Affront
Mit diesen Worten scheint die US-Botschaft die Krise vorerst abgewendet zu haben. Doch was dann folgt, lässt das Blut der Briten wohl doch höher kochen, als jeder Teekocher das jemals könnte: «Die US-Botschaft wird weiterhin Tee auf die richtige Art machen – in der Mikrowelle.»
Ob damit ein internationaler Zwischenfall entschärft worden ist? Wohl eher nicht.
Übrigens hat die Chemikerin Francl gleich noch eine weitere uralte Frage unter Tee-Fans beantwortet: Milch zuerst oder erst nachher ins Getränk? Laut Francl soll zuerst der Tee zubereitet und erst dann die Milch hinzugefügt werden – nachdem diese erwärmt worden ist.
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