Der allmorgendliche Kaffee könnte das Sterberisiko senken. Dies geht aus einer Studie hervor, welche an der Southern Medical University in Guangzhou (China) durchgeführt wurde. Während der Forschungsperiode zeigten Personen, welche pro Tag 1,5 bis 3,5 Tassen Kaffee tranken – dies sogar mit einem Teelöffel Zucker – ein um 30 Prozent tieferes Sterberisiko auf wie ihre nicht-kaffeetrinkenden Mitmenschen, schreibt die «New York Times».
Daten von über 170'000 Personen erhoben
Jene, welche ungesüssten Kaffee tranken, wiesen ein rund 20 Prozent tieferes Sterberisiko auf. Das geringste Sterberisiko zeigten jene, welche circa drei Tassen pro Tag tranken. Ausserdem zeigt die Studie, dass Personen, welche ihren Kaffee mit Zucker trinken, das Sterberisiko gar um rund 30 Prozent mindern können.
Die Forscher analysierten Daten zum Kaffeekonsum aus der britischen Biobank, einer grossen medizinischen Datenbank mit Gesundheitsdaten von Menschen aus ganz Grossbritannien. Analysiert wurden Daten zur Demografie, Lebensstil und Ernährung von über 170'000 Personen im Alter zwischen 37 und 73 Jahren. Die Personen wurden im Schnitt sieben Jahre lang beobachtet.
Während dieser sieben Jahre wurden 3177 Todesfälle registriert. Mehr als die Hälfte der Menschen starb an einem Krebsleiden, rund 600 an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Das Sterberisiko von Kaffeekonsumenten wurde aufgrund der Daten als geringer eingeschätzt. Der Zusammenhang Kaffeekonsum und der Sterblichkeit wegen Krebs oder einer Herz-Kreislauf-Erkrankung war weitgehend konsistent mit dem Zusammenhang der Gesamtsterblichkeit, heisst es in der Studie.
«Das ist enorm. Es gibt nur sehr wenige Dinge, die die Sterblichkeit um 30 Prozent senken», sagt Christina Wee, ausserordentliche Professorin für Medizin an der Harvard Medical School und stellvertretende Herausgeberin der wissenschaftlichen Zeitschrift, in der die Studie veröffentlicht wurde.
Keine schlüssigen Beweise
Die Studienergebnisse seien allerdings mit Vorsicht zu geniessen. Dies, weil es sich um eine Beobachtungsstudie handle. Das bedeutet, dass die Daten nicht schlüssig beweisen können, dass der Kaffee an sich das Sterberisiko senkt. Auch andere Faktoren wie beispielsweise gesunde Ernährung oder ein konsequentes Sportprogramm könnten dazu beitragen.
(red.)