Tipps vom Profi

Schneeschuhlaufen für Einsteiger: Darauf solltest du achten

· Online seit 14.01.2024, 09:16 Uhr
In den Coronajahren erlebten viele Outdoor-Aktivitäten einen Boom. So auch das Schneeschuhwandern. Bei Galaxus waren entsprechende Produkte teilweise wochenlang ausverkauft. Du hast dir auch welche besorgt, aber gar noch nie richtig gebraucht? Oder hast du einfach sonst Lust auf ein neues Hobby? Mit diesen Profi-Tipps wird die erste Tour zum vollen Erfolg.
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Wer sich ans Abenteuer «Schneeschuhtour» wagen will, der sollte einiges beachten. Laut Kevin Nanzer, Produktmanager und Experte für Schneeschuhe bei Bächli Bergsport, ist bereits die Wahl der Schuhe, die man in die Schneeschuhe anzieht, entscheidend. «Bei der Ausrüstung trägt der Berg- oder Winterschuh eine wichtige Rolle. Dieser sollte nicht zu weich sein. Je stabiler der Schuh, desto mehr Halt und Stabilität hat man dann im Schneeschuh selber», so der Experte.

Investieren lohnt sich

Bei der Wahl des Schneeschuhs selber ist es wichtig, zu wissen, was man will – denn es gibt verschiedene Modelle. Nanzer klärt auf: «Man unterscheidet zwischen Schneeschuhen für Unterland, höher gelegene Gebiete und Alpin. Je nach Gelände unterscheidet sich die Härte des sogenannten Rahmens.»

Welches Modell sich am besten eignet, hängt von den individuellen Bedürfnissen ab. Nanzer rät: «Wenn man nur ein- bis zweimal gehen will, kann man schon irgendeinen kaufen. Wenn man es aber gut machen will, lässt man sich beraten. Das Ziel ist ja, dass man Spass hat und Freude daran findet. Wenn man den richtigen Schuh hat, nutzt man ihn auch mehr.»

Für Erstkäufer, die sowohl im Flachland hin und wieder unterwegs sind, aber später auch mal alpines Gelände anstreben, empfiehlt der Experte, einen stabilen Schneeschuh zu wählen. «Dieser funktioniert dann auch im einfachen Gelände. Das ist wie mit einem Offroad-SUV. Man hat mit einem besseren Schneeschuh einfach mehr Möglichkeiten. Lieber einmal kaufen, dafür gut investieren.»

Das brauchst du sonst noch an Ausrüstung

Wer das Hobby Schneeschuhwandern in Angriff nehmen will, sollte in seinem Budget noch einen Puffer für weitere Ausrüstung einplanen. «Stöcke für die Stabilisierung im Schnee sind wegen des unwegsamen Geländes ein Muss», so Nanzer. «Sie helfen auch bei der Kraftübertragung.»

Zusätzlich sei natürlich wetter entsprechende Winterkleidung nötig. Hier gilt aber: weniger ist mehr. «90 Prozent der Einsteiger ziehen sich zu warm an. Man läuft, bewegt sich relativ stark wie auf einer Skitour. Dadurch hat man eigentlich mehr Aktivität als bei einem normalen Spaziergang, auch weil man tendenziell im Tiefschnee unterwegs ist», gibt Nanzer zu bedenken.

Er rät deshalb: «Lieber leichter anziehen als zu warm, aber unbedingt immer etwas dabei haben. Das Schichtenprinzip ist hier Gold wert.»

So planst du eine Tour

Wenn dann alles bereitsteht für das erste Abenteuer im Schnee, kommt früher oder später die Frage: Ja, wohin eigentlich? Schneeschuhlaufen oder -wandern kann man vielerorts. Dafür ist keine mehrstündige Fahrt in einen Wintersportort nötig.

Um sich zu informieren, gibt es verschiedene Optionen wie Bücher, Blogs oder auch Websites der entsprechenden Regionen, auf denen Routen vorgeschlagen werden. Dort findet man laut Nanzer oft auch nützliche und wichtige Tipps zur richtigen Verhaltensweise in der Natur, gerade bezüglich Ruhezonen, Naturschutzzonen, Grundwasser, Flora und Fauna.

Sicherheit ist das A und O

Bei der Planung sollten die Sicherheitsüberlegungen auf keinen Fall zu kurz kommen. Auch hier hat Nanzer ein paar Tipps auf Lager. «Als Einsteiger würde ich immer auf markierten Wegen, sogenannten Schneeschuh-Trails, gehen. Dort ist meistens auch die Gefahr für Lawinen geringer.» Inexistent sei diese deswegen aber noch lange nicht. «Die Lawinengefahr schwingt immer mit. Heisst: Schaufel, Sonde und Lawinenverschütteten-Suchgerät sind wichtig. Die meisten haben das nicht dabei, es empfiehlt sich aber – obligatorisch ist es auf Touren abseits des Weges.»

Weiter rät Nanzer, nie alleine unterwegs zu sein, eine Karte dabei zu haben und das Gelände ein bisschen zu kennen. Ab Lawinenstufe 3 (erheblich) sollte man ausserdem auf jegliche Touren abseits des Weges und auf eigene Faust verzichten. Bei markierten Wegen ist die Empfehlung der Betreiber zu beachten – diese können Routen je nach Zustand und Lawinengefahrenstufe auch sperren. So eine Sperrung ist unbedingt zu respektieren.

Wer lieber nicht auf eigene Faust losziehen will und froh ist, wenn sich jemand anderes um die wichtigsten Aspekte kümmert oder trotz weniger Erfahrung den markierten Weg verlassen will, der kann sich einer Gruppe anschliessen. «Es gibt auch geführte Touren, bei denen man mitgehen kann. Die werden von einem Bergführer begleitet und sind oft abseits im Gelände und nicht auf einem Trail», verrät Nanzer.

Nun sollte deiner ersten Schneeschuhtour nichts mehr im Wege stehen. 

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veröffentlicht: 14. Januar 2024 09:16
aktualisiert: 14. Januar 2024 09:16
Quelle: ArgoviaToday

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