Strafverfolgung

15-Jährige in ihrem Zimmer gefilmt: Neue Vorwürfe zum Fall Patrick Frei

25.09.2023, 20:36 Uhr
· Online seit 25.09.2023, 20:31 Uhr
Der 55-jährige SVP-Politiker Patrick Frei befindet sich derzeit in Untersuchungshaft. Laut neusten Recherchen von Tele M1 wird ihm vorgeworfen, eine Kamera im Schlafzimmer einer 15-Jährigen installiert und sie gefilmt haben.
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Anstatt auf seinem Sitz im Großen Rat befindet sich Patrick Frei derzeit in Untersuchungshaft. Die Polizei hat den 55-jährigen SVP-Politiker Anfang dieses Monats in seinem Zuhause im Bezirk Baden verhaftet. Recherchen von Tele M1 zufolge wird ihm vorgeworfen, eine Kamera im Schlafzimmer einer 15-Jährigen installiert und sie gefilmt zu haben. 

Vorgehalten werden ihm aber sexuelle Handlungen mit einem Kind. «Sexuelle Handlungen mit einem Kind kann Verschiedenes bedeuten: Das kann heissen, dass effektive sexuelle Handlungen vorgenommen wurden. Es kann aber auch heissen, dass ein Kind zu sexuellen Handlungen an sich selbst verleitet wird oder ein Kind in sexuelle Handlungen Dritter miteinbezogen wird. Das Installieren dieser Kamera alleine dürfte dies noch nicht erfüllen», sagt der Aarauer Anwalt, Dominik Brändli, gegenüber Tele M1. Daher ist es wahrscheinlich, dass noch weitere Informationen im Zusammenhang mit dem Fall ans Licht kommen werden.

Die Mutter hat es aufgedeckt

Die Aufzeichnungen der Kamera werden derzeit noch analysiert. Laut weiteren Recherchen von Tele M1 war es ausserdem die Mutter des jugendlichen Opfers, die den Täter entlarvte.

Die Aargauer Staatsanwaltschaft haltet sich dazu noch bedeckt. «Aufgrund des laufenden Verfahrens und des Verfahrensgeheimnisses kann die Staatsanwaltschaft bei dieser Untersuchung keine weiteren Informationen veröffentlichen», teilt der Mediensprecher der Oberstaatsanwaltschaft Aargau, Adrian Schuler, mit.

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Die Strafe könnte noch höher ausfallen

Dass im Fall von Patrick Frei eine Kamera im Spiel gewesen sei, könne das Verfahren gegen den ehemaligen Grossrat noch erweitern, erklärt der Strafrechtsexperte, Dominik Brändli. «Zum Beispiel wenn die Kamera heimlich installiert wurde, wäre es zusätzlich eine Verletzung der Privatsphäre.»

Aus dem Grossen Rat ist der 55-Jährige zurückgetreten. Das Zwangsmassnahmengericht hat eine Untersuchungshaft von drei Monaten bewilligt.

(red.)

veröffentlicht: 25. September 2023 20:31
aktualisiert: 25. September 2023 20:36
Quelle: ArgoviaToday

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