Auf dem Hof von Lukas Villiger im Freiamt ist man auf die vollautomatische Melk-Roboter-Anlage angewiesen: «Diese ist immer in Betrieb. Es ist sehr wichtig, dass die Kühe regelmässig und vor allem rechtzeitig gemolken werden können.»
15'000 Franken Stromrechnung bekommt der Landwirt aus Alikon jedes Jahr, unter anderem wegen dieser Melk-Anlage. Nun will er aber auf eine Selbstversorgung umsteigen: «Wir wollen unsere Photovoltaikanlage weiter ausbauen und noch zusätzlichen Speicher anschaffen. So können wir am Tag selbst Strom produzieren, welchen wir dann in der Nacht wieder abzapfen können.»
Chaos im Hühnerstall
Auch im Hühnerstall ist Landwirt Villiger auf den Strom angewiesen. Alles läuft automatisiert bei seinen 18'000 Hühnern. Gemäss dem erfahrenen Landwirt würden die Tiere wohl kaum einen Tag ohne Strom überleben: «Die Hühner bekämen kein Futter aus den Automaten und würden ihre Eier wohl im ganzen Gehäge überall verstreut ablegen», erklärt Lukas Villiger. Um genau solche Situationen zu verhindern, setzen sich die Bauern in Bundesbern dafür ein, dass man ihnen auch bei einem Engpass den Strom nicht abstellen würde: «Wenn wir keinen Strom haben, dann haben wir Tiere die leiden. Aber auch Produkte, welche kaputt gehen.»
Auf Blackout vorbereitet
Lukas Villiger befürchtet jedoch, dass es diesen Winter trotzdem eng werden könnte mit dem Strom. Deshalb hat er sich bereits ein Notstrom-Aggregat angeschafft. «So könnten wir die Hühner füttern, die Eier heraus nehmen, die Kühe melken und auch die Milch anschliessend kühlen. Es nutzt ja nichts, wenn die Milch im Tank verdirbt. All das könnten wir mit dem Betrieb vom Generator gewährleisten.» Auch wenn der Bauer hofft, dass er das Notstrom-Aggregat nie benutzen muss und die Bauern, bei einem möglichen Engpass, doch noch bevorzugt werden.