«Man kann wirklich sagen, dass aktuell keine Nacht vergeht, ohne dass irgendwo ein Auto durchsucht wird», sagt Polizeisprecher, Bernhard Graser, gegenüber Tele M1. «Dies spiegelt sich auch in den Zahlen wider. Wir werden dieses Jahr die Marke von 1400 durchbrechen. Das ist eine Verdopplung gegenüber dem Vorjahr und eine Verdreifachung im Vergleich zu 2021.»
Die Gruppe durchsucht in der ganzen Schweiz Autos und klaut Portemonnaies, Sonnenbrille, Hustenbonbons und sogar Jetons von Autowaschanlagen. Die Männer aus Algerien, Marokko und Tunesien durchsuchen im Aargau und in anderen Kantonen Autos und stehlen unter anderem Portemonnaies, Sonnenbrillen und Hustenbonbons.
Die Kantonspolizeien von Aargau und Solothurn haben in den letzten Wochen insgesamt 20 Männer aus Nordafrika festgenommen, wie aus den Medienmitteilungen hervorgeht. Laut einem Bericht des SRF vom Mittwoch handelt es sich bei vielen der Verhafteten um Asylbewerber, von denen die Mehrheit einen negativen Asylbescheid erhalten hatte.
Auch in der Politik gibt es zu reden
Die Zunahme der Kriminalität beschäftigt auch die politische Landschaft. Der Aargauer FDP-Grossrat Adrian Schoop sieht das Problem im langsamen Asylverfahren. «Es wäre notwendig, die Ursache konsequent anzugehen und Personen mit negativem Asylbescheid unverzüglich zur Ausreise zu verpflichten.» Die SP-Grossrätin Lea Schmidmeister ist hingegen der Meinung, dass die Wurzel des Problems in den Herkunftsländern der Asylbewerber liegt. Sie betont: «Es ist wichtig sicherzustellen, dass Menschen nicht aus wirtschaftlichen Gründen fliehen müssen.» Gerade mit Algerien würden aber die Rückschaffungsprozesse zurzeit gut laufen.
Gemäss den Aussagen eines jungen algerischen Asylbewerbers, der im Bundesasylzentrum Brugg untergebracht ist und gegenüber dem SRF sprach, hat er seit seiner Ankunft in der Schweiz aufgrund solcher kriminellen Gruppen ausschliesslich Rassismus erlebt. «Man darf nicht alle Algerier in den gleichen Topf werfen.» Ein weiterer Algerier äussert ähnliche Frustration über die Situation, dass eine kleine Gruppe für das schlechte Image seiner Landsleute verantwortlich sei. «Es wäre gut, wenn wir einfacher arbeiten könnten, so könnte man vielleicht das Stehlen verhindern.», sagt der junge Mann gegenüber dem SRF.
Nicht im Kanton Aargau registriert
Die Situation ist jedoch nicht zwangsläufig mit dem Asylprozess im Kanton Aargau verbunden. Wie die Kantonspolizei feststellte, sind viele der Verhafteten nicht im Kanton Aargau registriert. Sie bemerken, dass diese aus verschiedenen Teilen der Schweiz anreisen, um dann nachts in einem Dorf anzukommen und sich dort in den Wohngebieten herumtreiben.
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