Rattern bald laute Züge durchs Wasseramt?
Quelle: Tele M1 Archivbeitrag vom 15. November 2023
Im Wasseramt brodelt es. Die Gemeinden Subingen und Derendingen sind nicht erfreut über Pläne der SBB, in zwei Jahren über 20 Güterzüge durch die Region zu schicken. Nun wird man in Subingen aktiv, wie die Solothurner Zeitung berichtet.
FDP-Kantonsrat Michael Kummli hat einen Vorstoss eingereicht. Er ist Vizepräsident von Subingen. Er ist der Meinung, eine Aufstockung des Bahnverkehrs durch die Region würde die Belastung für die angrenzenden Dörfer und ihre Bewohner noch vergrössern. Auch befürchtet er eine Teilung von Subingen aufgrund des aufstockenden Verkehrs beim Bahnübergang auf der Bahnhofstrasse.
Auch der Regierungsrat war gegen eine Unterführung
Um genau dieses Szenario zu verhindern, forderte die Gemeinde eine Unterführung. Doch die SBB hatte damals abgewunken, einen Ausbau gäbe es in Zukunft nicht. Und auch der Solothurner Regierungsrat hat sich im Jahr 2001 gegen den Bau einer Unterführung ausgesprochen. Laut Kummli verändere sich die Situation nun aber mit den neuen Plänen der SBB. Mit der kleinen Anfrage will Michael Kummli in Erfahrung bringen, ob sich der Regierungsrat bereits damit befasst hat. Die kleine Anfrage beinhaltet insgesamt elf Fragen.
Weiter will er wissen, ob der Regierungsrat die künftige Verkehrssituation mit dem öffentlichen Verkehr und Fussgängern ebenso als problematisch erachtet und ob es im Kanton Solothurn einen weiteren Bahnübergang gebe, der einem ähnlichen Verkehrsdruck ausgesetzt sei. Problematisch sieht er, dass auch Züge, die mit gefährlichem Gut beladen sind, durch die Wohnquartiere rattern könnten. Ausserdem will er die Regierung anfragen, ob sie bereit ist, sich für eine Unterführung einzusetzen und sich diesbezüglich mit der SBB an einen Tisch zu setzen.
«Güterzüge sind deutlich lauter»
Ein weiteres Problem tritt auf, sollten auf der Strecke auch Güterzüge durchrasseln: die Lärmemissionen. Tele M1 wollte es wissen und hat den Lärm von Regional- und Güterzügen miteinander verglichen. So sind es bei einem beschleunigenden Regionalzug 76.2 Dezibel. Bei einem Güterzug sind es 88.7 Dezibel. Roger Spichiger, Gemeindepräsident von Derendingen, hält fest: «Güterzüge sind deutlich lauter. Auf der Südseite der Strecke sind zwar Lärmschutzwände vorgesehen. Auf der Nordseite hingegen nicht. Das ist ein No-Go.»
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(SZ/Tele M1/ckp)