USA

110 Tote nach Feuerkatastrophe auf Maui – Chef von Behörde tritt zurück

18.08.2023, 10:37 Uhr
· Online seit 17.08.2023, 07:06 Uhr
Eine gute Woche nach Ausbruch der verheerenden Waldbrände auf Maui im Bundesstaat Hawaii ist die Zahl der Toten weiter angestiegen.

Quelle: Reuters/ CH Media Video Unit / Ramona De Cesaris

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In den verbrannten Gebieten des US-Bundesstaats Hawaii seien nunmehr 110 Opfer bestätigt worden, teilte Gouverneur Josh Green am Mittwoch (Ortszeit) mit. Einsatzteams hätten inzwischen rund 38 Prozent der Brandzone abgesucht. Green sprach im CNN-Interview von über 1000 Vermissten. Die Zahl der Opfer dürfte also wahrscheinlich noch erheblich steigen.

Rund 40 Leichenspürhunde seien im Einsatz, teilten die Behörden mit. Es sei eine «sehr schwierige» Suchaktion, denn die Hunde müssten durch schwelende Schuttreste laufen, sagte die Chefin der nationalen Katastrophenschutz-Behörde Fema, Deanne Criswell, am Mittwoch. Hunderte Helfer seien vor Ort und weiteres Personal auf dem Weg.

Die Brände auf Maui sind die tödlichsten in den USA seit mehr als 100 Jahren. Die Ursache für die Katastrophe wird noch untersucht.

Chef von Katastrophenbehörde tritt zurück

Am Freitag wurde bekannt, dass Herman Andaya, Leiter der Katastrophenbehörde des Bezirks (MEMA), mit sofortiger Wirkung zurücktritt.

Die Entscheidung habe er aus gesundheitlichen Gründen getroffen, teilte der Bezirk am Donnerstag (Ortszeit) mit. Andaya stand in der Kritik, weil er entschieden hatte, zu Beginn der Feuer keine Warnsirenen einzusetzen. Die Sirenen kämen grundsätzlich für Warnungen vor Tsunamis zum Einsatz, erklärte er gegenüber Medien. Er habe daher befürchtet, dass die Menschen landeinwärts in höhere Lagen fliehen würden, wo die Flammen stärker wüteten. Er bedauere es nicht, dass die Sirenen bei Ausbruch der Feuer nicht aktiviert wurden, sagte Andaya.

Mauis Bürgermeister Richard Bissen nahm den Rücktritt des MEMA-Leiters an, wie es in der Mitteilung des Bezirks weiter hiess. Angesichts der Schwere der Krise solle die Schlüsselposition so schnell wie möglich nachbesetzt werden.

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Biden besucht Katastrophengebiet am Montag

US-Präsident Joe Biden werde das Unglücksgebiet am kommenden Montag besuchen, teilte das Weisse Haus am Mittwoch mit. Biden werde gemeinsam mit seiner Ehefrau Jill nach Maui reisen, um sich mit Einsatzkräften, Überlebenden und Behördenvertretern zu treffen. Gouverneur Green habe erklärt, dass die Such- und Bergungsarbeiten voraussichtlich bis dahin so weit fortgeschritten seien, dass ein Besuch des Präsidenten möglich sei.

Die Wald- und Buschbrände waren am 8. August an mehreren Orten auf Maui und der Nachbarinsel Hawaii ausgebrochen, die den gleichen Namen wie der Bundesstaat trägt. Auf Maui wurde der Küstenort Lahaina, der vor dem Unglück 13'000 Einwohner zählte, weitgehend zerstört.

(sda/lol/jaw)

veröffentlicht: 17. August 2023 07:06
aktualisiert: 18. August 2023 10:37
Quelle: Today-Zentralredaktion

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