Gericht in USA

Anklage zu Wahlbetrug: Trump plädiert auf «nicht schuldig»

03.08.2023, 22:35 Uhr
· Online seit 03.08.2023, 22:05 Uhr
Der frühere US-Präsident Donald Trump steht zur Verlesung einer neuen Anklage gegen ihn vor dem zuständigen Gericht in Washington. Wie erwartet plädierte der 77-Jährige auf «nicht schuldig».
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Trump war am Dienstag im Zusammenhang mit versuchtem Wahlbetrug und der Attacke seiner Anhänger auf das Kapitol am 6. Januar 2021 angeklagt worden. Bei dem Gerichtstermin werden Trump die Vorwürfe gegen ihn formal vorgestellt.

Der frühere US-Präsident Donald Trump hat nach der Anklage gegen ihn rund um versuchte Wahlbeeinflussung und die Kapitol-Attacke auf «nicht schuldig» plädiert. Das berichtete eine dpa-Reporterin am Donnerstag aus der Sitzung des zuständigen Gerichts in Washington.

Er streitet alle Vorwürfe ab und wertet jedes juristische Vorgehen gegen ihn als Versuch seiner Gegner, ihn von einem Wiedereinzug ins Weisse Haus abzuhalten. Trump hat sich erneut für die republikanische Kandidatur bei der Präsidentenwahl im kommenden Jahr beworben. Im Feld der Bewerber seiner Partei liegt er Umfragen zufolge derzeit mit grossem Abstand vorne.

Trump soll Verschwörung gestartet haben

Sonderermittler Jack Smith hatte die beispiellose Anklage gegen den Ex-Präsidenten am Dienstag bekanntgegeben. Trump wird beschuldigt, eine Verschwörung gestartet zu haben, um die Vereinigten Staaten zu betrügen, Wählern ihr Wahlrecht zu entziehen und ein offizielles Verfahren zu behindern. In der 45-seitigen Anklageschrift werden Trump vier formale Anklagepunkte zur Last gelegt.

Es ist die zweite Anklage auf Bundesebene gegen Trump und die insgesamt dritte gegen den Ex-Präsidenten wegen einer mutmasslichen Straftat. Im Fall einer Verurteilung könnte ihm eine jahrzehntelange Haftstrafe drohen. Experten zufolge würde eine Verurteilung Trump rechtlich nicht davon abhalten, bei der Wahl 2024 anzutreten - zumal höchst fraglich ist, ob bis dahin überhaupt ein rechtskräftiges Urteil vorliegen wird.

Durch Wahlbetrug um Sieg gebracht worden?

Trump hatte die Präsidentenwahl 2020 gegen den Demokraten Joe Biden verloren. Er gestand seine Niederlage aber nie ein, sondern verbreitet seitdem falsche Behauptungen, er sei durch Wahlbetrug um einen Sieg gebracht worden. Trump und sein Umfeld versuchten damals auf diversen Wegen, das Ergebnis nachträglich noch zu kippen.

Der Feldzug gegen den Wahlausgang gipfelte schliesslich am 6. Januar 2021 in einem beispiellosen Gewaltausbruch: An jenem Tag erstürmten Anhänger Trumps den Sitz des US-Kongresses, wo zu der Zeit Bidens Wahlsieg formal bestätigt werden sollte.

Menschen zahlten wegen der Krawalle mit dem Leben

Trump hatte seine Unterstützer in einer Rede kurz zuvor einmal mehr mit der Behauptung angestachelt, ihm sei durch massiven Wahlbetrug ein Sieg «gestohlen» worden. Mehrere Menschen starben im Zuge der Krawalle.

In den vergangenen Monaten war Trump bereits in zwei anderen Fällen angeklagt worden: im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an einen Pornostar vor mehreren Jahren und wegen der unrechtmässigen Aufbewahrung geheimer Regierungsdokumente nach dem Ende seiner Amtszeit. Ausserdem könnte ihm eine weitere Anklage im Bundesstaat Georgia wegen seiner Rolle nach der Wahl 2020 bevorstehen.

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veröffentlicht: 3. August 2023 22:05
aktualisiert: 3. August 2023 22:35
Quelle: ZüriToday

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