Grossbritannien

Britische Aussenministerin warnt vor Friedensgesprächen mit Russland

· Online seit 19.03.2022, 13:54 Uhr
Die britische Aussenministerin Liz Truss fürchtet, Moskau könnte Friedensgespräche im Ukraine-Konflikt als Ablenkungsmanöver für eine militärische Neuordnung nutzen.
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«Ich bin sehr skeptisch», sagte Truss in einem Interview, das am Samstag in der Londoner «Times» erschien und fügte hinzu: «Was wir bislang gesehen haben, ist ein Versuch der Russen, Zeit für eine Reorganisation zu gewinnen.» Es gebe keine Anzeichen für einen Abzug russischer Truppen oder ernsthafte Vorschläge auf dem Verhandlungstisch. Moskau habe wieder und wieder gelogen, so Truss weiter. Kiew habe aber selbstverständlich das Recht, Gespräche mit Russland zu führen.

Auf die Frage, ob Grossbritannien als Garantiemacht für einen Friedensschluss in der Ukraine auftreten könne, zeigte sich die konservative Politikerin offen. Bisherige Bemühungen, der Ukraine Sicherheit und das Selbstbestimmung zu geben, seien aber gescheitert. Daher müssten neue Lösungen gefunden werden, mahnte sie. Keinesfalls dürfe aufgrund von Verhandlungen auf Sanktionen gegen Moskau oder Waffenlieferungen an Kiew verzichtet werden. Voraussetzung sei zudem, dass Russland die Ukraine verlasse, so Truss.

Gleichzeitig warnte die konservative Politikerin aber auch vor einer weiteren Verschärfung des Konflikts. Der russische Präsident Wladimir Putin werde durch das zunehmende Scheitern seines Vorhabens in der Ukraine immer verzweifelter. «Es gibt immer das Risiko, dass er zu immer extremeren Massnahmen greift, wenn er keinen Fortschritt macht, und wir haben bereits entsetzliche Gräueltaten in der Ukraine gesehen», sagte Truss.

veröffentlicht: 19. März 2022 13:54
aktualisiert: 19. März 2022 13:54
Quelle: sda

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