Polnische Grenze

«Busse und Extrazüge holen Flüchtende an Grenze ab»

01.03.2022, 15:33 Uhr
· Online seit 01.03.2022, 11:13 Uhr
Hunderttausende ukrainische Staatsbürger sind auf der Flucht. Viele kommen im Nachbarland Polen an. Dieses zeigt sich sehr solidarisch, wie unser Sonderkorrespondent vor Ort berichtet.

Quelle: CH Media Video Unit / Melissa Schumacher

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Roman Wasik hat sich am Montag in Richtung polnisch-ukrainisches Grenzgebiet aufgemacht. Von dort schildert er fortlaufend über das Flüchtlingsdrama, das sich derzeit abspielt.

Hier das Interview zum Nachhören:

Roman, wo genau befindest du dich?

Roman Wasik: Ich bin im polnischen Lublin, das ist eine Autostunde von der Grenze zur Ukraine entfernt. Ich kam am Montagabend um Mitternacht hier an und checkte sofort ins Hotel ein. Das Hotel hat rund vierzig Zimmer – ich bin der einzige Tourist. Alle anderen Zimmer sind von ukrainischen Flüchtlingen belegt, hauptsächlich Frauen mit ihren Kindern.

Konntest du schon mit Flüchtlingen aus der Ukraine sprechen?

Am Dienstagmorgen beim Frühstücken kam ich ins Gespräch mit einer Frau Mitte Zwanzig und Mutter von zwei kleinen Kindern. Sie sagte, sie sei einfach nur unendlich dankbar und froh, dass die Solidarität in Polen so gross ist. Im Verlauf des Vormittags reise ich an die polnisch-ukrainische Grenze und werde dort mit weiteren Menschen auf der Flucht sprechen.

Wie ist die Solidarität in Polen denn genau spürbar? Wie erlebst du die Situation?

Einerseits gibt es Busse und Extrazüge, welche an die Grenze fahren, die Flüchtenden dort abholen und in Auffangzentren bringen. Hier im Hotel haben sie den ganzen Frühstückssaal umgestellt. Es werden Windeln, Hygieneartikel oder Babynahrung angeboten. Einige der Flüchtlinge im Hotel sind schwanger, andere stillen ihre Neugeborenen im Hotelgang. Nicht nur der Staat, auch die Polen selber unternehmen sehr viel.

veröffentlicht: 1. März 2022 11:13
aktualisiert: 1. März 2022 15:33
Quelle: ZüriToday

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