Erdogan nennt Bombenanschlag in Ankara «letztes Zucken» des Terrors
Am Sonntagmorgen hatten Regierungsangaben zufolge zwei «Terroristen» versucht, in das Innenministerium in der Hauptstadt zu gelangen. Einer von beiden habe sich vor dem Eingang in die Luft gesprengt, der andere sei durch einen Kopfschuss getötet worden, sagte Innenminister Ali Yerlikaya. Bei dem an die Explosion anschliessenden Schusswechsel wurden zwei Polizisten demnach leicht verletzt.
Wichtige Abstimmung im Parlament geplant
Der Anschlag ereignet sich an einem symbolisch wichtigen Tag: Das Parlament läutet die neue Legislaturperiode nach der Sommerpause ein. Das Attentat fand Berichten zufolge in unmittelbarer Nähe zum Parlamentsgebäude statt.
Auf der Agenda – wenn auch ohne konkretes Datum – steht unter anderem die Abstimmung über den Nato-Beitritt Schwedens, den die Türkei seit Monaten blockiert. Ankara fordert von Schweden ein härteres Vorgehen gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK. Auch über die Einsätze des türkischen Militärs im Irak und in Syrien soll nach Angaben des Staatssenders TRT zeitnah abgestimmt werden.
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PKK bekennt sich zur Tat
Am Sonntagabend bekannte sich die kurdische Arbeiterpartei PKK zum Anschlag. Die Aktion sei genau nach Plan verlaufen und eine Reaktion auf das Vorgehen der Türkei in kurdischen Gebieten gewesen, zitierte die PKK-nahe Nachrichtenagentur ANF aus einem mutmasslichen Bekennerschreiben der HPG, dem militärischen Arm der PKK.
Die Türkei geht im Nordirak und in Nordsyrien regelmässig gegen die syrische Kurdenmiliz YPG und die PKK vor. Ankara sieht beide als Terrororganisationen an.
Zahlreiche Politiker verurteilten den Anschlag. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte auf der Plattform X, die Nato stehe im Kampf gegen den Terrorismus in Solidarität an der Seite der Türkei. Den verletzten Polizeibeamten wünsche er eine schnelle und vollständige Genesung.
(SDA / red)