Es sollte eine historische Sensation werden, endet aber in einem der grössten Medienskandale der deutschen Geschichte: Der Fälscher Konrad Kujau verkaufte 1983 einem «Stern»-Reporter die angeblichen Tagebücher Adolf Hitlers für einen Millionenbetrag. Dafür benutzte er einen gefälschten Namen. Der «Stern» prüfte die Quelle nicht ausreichend. Die Zeitschrift verlor an Glaubwürdigkeit und die Affäre kostete mehreren Mitarbeitenden den Job. Der Fälscher wurde später zu einer Haftstrafe verurteilt.
Tagebücher gehen ans Bundesarchiv
Der Verlag Bertelsmann, der den «Stern» herausgibt, wird die gefälschten Tagebücher nun dem deutschen Bundesarchiv in Koblenz übergeben, wie der Verlag und das Archiv am Montag verkündigten. Das berichtete die «Tagesschau».
Brutale Verbrechen menschlich machen
In Koblenz sollen die 60 Originalhefte verwahrt und für die Wissenschaft zur Verfügung gestellt werden. Archivpräsident Michael Hollmann sagt der «Tagesschau»: «Die Tagebücher zeigen einen dreisten Versuch, den brutalen Verbrechen des Nationalsozialismus einen menschlichen Anstrich zu geben, der in den 1980er Jahren in der Gesellschaft auf Resonanz traf.»
Der «Stern» hielt die Tagebücher 40 Jahre unter Verschluss.
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