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Facebook arbeitet auch vier Stunden nach Beginn seines grossen Ausfalls immer noch daran, die Dienste wieder in Gang zu bringen. «Wir haben Netzwerk-Probleme» und die Teams arbeiteten so schnell wie möglich, schrieb Technologiechef Mike Schroepfer am Montag bei Twitter.
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Das zeigten Störungsmeldungen auf Websites wie Downdetector. Ein Facebook-Sprecher entschuldigte sich via Twitter und versicherte, dass das Online-Netzwerk an der Entstörung arbeite. Ursachen für die Probleme wurden zunächst nicht genannt.
Für einige Web-Experten sah es nach einem Problem mit dem DNS-Service aus. Dieser Dienst sorgt unter anderem dafür, dass mit Buchstaben eingetippte Website-Namen in die IP-Adressen übersetzt werden, damit diese angesteuert werden können.
Wie es aussieht, wenn Internet-Nutzerinnen und -nutzer ihre tägliche Dosis Social Media nicht mehr kriegen, zeigte der Schweizer Provider Init7 auf Twitter. Nach dem Ausfall brach der Traffic zusammen:
Traffic of one of our PNIs with #Facebook today (y-axis omitted, x-axis shows CEST). #facbookdown #whatsappdown #instadown #hugops pic.twitter.com/YGwtWfV50g
— Init7 (AS13030) (@init7) October 4, 2021
Die Reaktionen bei der Konkurrenz auf Twitter liessen nicht lange auf sich warten (ArgoviaToday berichtete)
Massiver Anstieg der Auslastung
Der Technik-Chef des Cloud-Dienstleisters Cloudflare, John Graham-Cumming, verwies darauf, dass Nutzer und auch Software weiterhin versuchten, Facebook-Dienste anzusteuern. Das sorge für einen massiven Anstieg der Auslastung anderer DNS-Dienste, schrieb er bei Twitter.
Auf den Störungsplattformen meldeten Nutzer zum Teil Probleme auch mit anderen Online-Diensten, die sich jedoch zunächst nicht weiträumig bestätigten. So liefen beim grossen Web-Dienstleister AWS von Amazon, auf den viele Start-ups und grosse Unternehmen zurückgreifen, laut der Status-Seite alle Angebote normal.
Cyberattacke eher unwahrscheinlich
Zwei namentlich nicht genannte IT-Sicherheitsexperten von Facebook sagten der «New York Times», eine Cyberattacke als Auslöser der Probleme erscheine unwahrscheinlich. Denn die Technologie hinter den einzelnen Apps des Konzerns sei zu unterschiedlich, um sie mit einer Cyberattacke alle gleichzeitig offline zu bringen.
DNS-Störungen passieren immer wieder mal. So hatte eine davon im Juli dafür gesorgt, dass zahlreiche Websites zeitweise nicht erreichbar waren. Auslöser waren damals Probleme beim Web-Dienstleister Akamai. Die Zentralisierung der Netz-Infrastruktur bei grossen Anbietern sorgt dafür, dass der Ausfall bei einer Firma gleich viele Dienste und Websites vom Netz reissen kann.
Auch Anfang Juni waren bereits zahlreiche Websites weltweit nach einer Störung beim Cloud-Dienst Fastly rund eine Stunde nicht erreichbar gewesen. Damals betroffen waren unter anderem die Seite der britischen Regierung, die Plattform Reddit sowie die Nachrichtenportale des «Guardian», der «New York Times», der «Financial Times» und der französischen Zeitung «Le Monde».