Auch Lastwagen dürfen nur eingeschränkt in die Hauptstadt fahren. Die meisten Bauarbeiten wurden gestoppt. Schulen sollen bis auf weiteres geschlossen bleiben, wie eine Kontrollkommission, die sich mit Luftverschmutzung beschäftigt, am späten Dienstagabend mitteilte.
Das höchste Gericht hatte die Regierung zuvor aufgefordert, Massnahmen gegen den schlimmen Smog zu ergreifen. Die Feinstaubbelastung in und um Delhi liegt derzeit ein Vielfaches über den als akzeptabel angesehenen Grenzwerten der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Die Luftqualität in der indischen Megametropole mit ihren rund 25 Millionen Einwohnern gehört zu den schlechtesten der Welt, vor allem im Winter. Dann verbrennen Bauern in den umliegenden Bundesstaaten Ernte-Reste, um schnell und kostengünstig wieder anbauen zu können. Ausserdem feierten kürzlich viele Menschen das hinduistische Lichterfest Diwali mit Feuerwerk.
Eigentlich ist beides verboten, aber diese Verbote werden kaum durchgesetzt - etwa weil für Politiker wichtige Interessensgruppen betroffen sind. Dazu kommen die Abgase von vielen Autos, der Industrie, Staub von Baustellen und Müllverbrennungen.
Die meisten Menschen in der Hauptstadt sehen die Luftverschmutzung aber nicht als grosses Problem an. Die Politik versucht es immer mal wieder mit halbherzigen Lösungsansätzen und Notfallmassnahmen wie derzeit. Einige besser gestellte Menschen leisten sich Luftreiniger, die die Luft in ihren Häusern sauber halten.
Ganz auf Kohle verzichten will Indien aber derzeit noch nicht. Weil noch viele Menschen keinen Strom haben, will das Land seine Stromkapazitäten noch deutlich ausbauen. Dabei wird auf mehr erneuerbare Energien, aber auch auf mehr Kohle gesetzt.