Hinsichtlich der aktuellen Entwicklung im Nahen Osten habe die Sicherheit der Besatzung und Passagiere oberste Priorität, hiess es bei der Swiss. Mit den sieben Mitarbeitenden in der israelischen Stadt Tel Aviv sowie den Pilotinnen und Piloten in der Luft stehe die Fluggesellschaft in stetigem Kontakt.
Nach dem Angriff Irans auf Gebiete in Israel meide die Fluggesellschaft die Lufträume von Iran, Irak und Israel. Zwei Flüge aus Delhi und Singapur, hätten daher eine längere Flugroute vor sich. Beide Flüge würden am Sonntagmorgen in Wien zwischenlanden und auftanken.
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.
Nur kleine Anzahl Raketen erreicht Israel
Bei dem nächtlichen Grossangriff feuerte der Iran nach Angaben des israelischen Militärs rund 200 Drohnen und Raketen ab. «Die grosse Mehrheit der Raketen wurde von unserer Raketenabwehr noch ausserhalb der Grenzen Israels abgefangen», sagte Armeesprecher Daniel Hagari in der Nacht zum Sonntag.
Nur eine kleine Anzahl von Raketen sei auf israelischem Gebiet eingeschlagen, Todesopfer oder grössere Schäden gab es den Angaben zufolge nicht. Der UN-Sicherheitsrat in New York plant voraussichtlich noch am Sonntag eine Sondersitzung.
Nach einigen Stunden gab Israels Heimatschutz schliesslich vorerst Entwarnung: Einwohner im Norden und Süden des Landes müssten sich nicht mehr in der Nähe von Schutzräumen aufhalten, hiess es.
Biden telefoniert mit Netanjahu
US-Präsident Joe Biden telefonierte noch in der Nacht mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Wie die israelische Regierung am frühen Sonntagmorgen mitteilte, führten beide ihr Gespräch nach Beratungen des israelischen Sicherheitskabinetts und des Kriegskabinetts.
Das Weisse Haus teilte anschliessend mit, Biden habe den iranischen Angriff «auf das Schärfste» verurteilt und das«eiserne Bekenntnis» der USA zu Israels Sicherheit bekräftigt. Für diesen Sonntag kündigte Biden ein Treffen der G7-Gruppe wirtschaftsstarker Demokratien an.
Er werde die Staats- und Regierungschefs der G7 zusammenrufen, «um eine gemeinsame diplomatische Reaktion auf den dreisten Angriff des Iran zu koordinieren».
Iran warnt die USA
Irans Revolutionsgarden richteten eine scharfe Drohung an die USA. «Jede Unterstützung und Beteiligung an der Beeinträchtigung der Interessen Irans» werde eine «entschiedene Reaktion der Streitkräfte der Islamischen Republik Iran nach sich ziehen», hiess es in einer Erklärung der Revolutionswächter, die in der Nacht zu Sonntag im Staatsfernsehen verlesen wurde.
Nach dem mutmasslich von Israel geführten Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in Syrien am 1. April hatte der Iran wiederholt angekündigt, Vergeltung zu üben. Bei dem Luftangriff waren zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der mächtigen Revolutionsgarden getötet worden. Der Iran macht Israel für ihren Tod verantwortlich.
Reagiert Israel mit Gegenangriff?
Offen war zunächst, ob Israel auf den massiven iranischen Vergeltungsschlag mit einem Gegenangriff reagieren würde. Das Sicherheitskabinett habe Netanjahu sowie Benny Gantz, Minister im Kriegskabinett, und Verteidigungsminister Joav Galant befugt, Entscheidungen über das weitere Vorgehen zu treffen, berichtete der Fernsehsender Channel 12.
Israels Generalstabschef Herzi Halevi führe im Einsatzzentrum der Luftwaffe eine Lagebeurteilung durch, teilte das Militär in der Nacht mit. «Ein direkter iranischer Angriff wird eine angemessene israelische Antwort gegen den Iran erfordern», hatte Galant am Freitag gewarnt.
(sda/red.)