Kandidaten, Termine und Prognose: So läuft die US-Wahl 2024 ab

Wann ist die US-Wahl 2024?

Der grosse Wahltag ist der 5. November 2024. Die USA wählen einen neuen Präsidenten, der die nächsten vier Jahre ins Weisse Haus einzieht. Es ist die 60. US-Präsidentschaftswahl. Auch die 435 Abgeordneten des Repräsentantenhauses und ein Drittel des Senats (34 von 100) werden neu gewählt.

Wer kandidiert für das Amt des US-Präsidenten?

Präsident Joe Biden will sich bei den Demokraten für eine weitere Amtszeit bewerben. Der Kandidat der Republikaner ist noch unklar und wird in den internen Vorwahlen entschieden. Laut Umfragen ist Donald Trump derzeit der haushohe Favorit. Der Gouverneur von Florida Ron DeSantis und die ehemalige Gouverneurin von South Carolina Nikki Haley gehen unter anderem für die Republikaner ins Rennen.

Natürlich gibt es auch bei den Demokraten Vorwahlen. Doch diese sind eher reine Formsache. Dennoch gibt es Kandidatinnen und Kandidaten, die gegen Joe Biden antreten. So etwa Marianne Williamson, Unternehmerin, Autorin und Aktivistin und Dean Philipps, ein Politiker im Repräsentantenhaus. In Umfragen hat Biden ganz klar die Nase vorn.

Die Chancen der Libertären Partei, der Grünen oder unabhängiger Kandidaten sind sehr klein.

Wie wird in den USA gewählt?

Die US-Amerikanerinnen und -Amerikaner, die sich für die Wahl registriert haben, wählen den US-Präsidenten nicht direkt. Das Wahlverfahren verläuft zweistufig. Zuerst wählen die Wahlberechtigten die Wahlmänner und -frauen. Die 538 Wahlleute bilden das Electoral College und wählen das Staatsoberhaupt sowie die Vizepräsidentin oder den Vizepräsidenten. Die Wahlleute stimmen dieses Jahr am 17. Dezember ab. Sie richten sich dabei nach dem Ergebnis in ihrem Bundesstaat. Jeder Bundesstaat hat so viele Wahlleute, wie er Vertreter in den Kongress schickt. Das hängt von der Einwohnerzahl des Staates ab.

Wer 270 Wahlleute für sich gewinnt, wird Präsident. Da bei der US-Wahl die Majorzwahl gilt, heisst das: Der Kandidat, der in einem Bundesstaat am meisten Stimmen hat, gewinnt alle Wahlleute. Ganz nach dem Motto «The winner takes it all».

Welche Rolle spielen die einzelnen Bundesstaaten?

Die Entscheidung fällt oft in den wenigen Schlüsselstaaten mit wechselnden Mehrheiten – den swing states. Die Republikaner dominieren seit Jahren die konservativen Staaten des Deep South (südöstlicher Teil der US-Südstaaten) und in Midwest, die Demokraten hingegen die liberalen Staaten an der Westküste und im Nordosten. Diese Staaten gelten als safe states und stehen im Wahlkampf nicht im Fokus. Die meisten Wahlkampfmittel fliessen in die swing states.

Durch das besondere Wahlsystem in den USA kommt es vor, dass ein Kandidat Präsident wird, obwohl sein Gegner mehr Wählerstimmen erhielt. Das war unter anderem bei der Wahl von Donald Trump 2016 der Fall.

Welches sind die wichtigsten Termine?

Die Vorwahlen (Caucus oder Primary genannt) der Republikaner beginnen am 15. Januar 2024 in Iowa. Am 23. Januar finden die ersten Vorwahlen der Demokraten in New Hampshire statt. Am Super Tuesday werden in über 15 Bundesstaaten Vorwahlen abgehalten. Die Resultate an diesem Dienstag, den 5. März 2024, können eine Vorentscheidung im parteiinternen Wahlkampf sein.

Vom 15. bis 18. Juli ist die Republican National Convention. Das ist der republikanische Parteitag mit Nomination des Präsidentschaftskandidaten und Vizepräsidentschaftskandidaten. Vom 19. bis 22. August folgt dasselbe bei den Demokraten bei der Democratic National Convention.

Am 16. September sowie am 1. und 9. Oktober finden in den USA die TV-Debatten zur Wahl statt. Die zwei Kandidaten präsentieren ihre Ziele für die Präsidentschaft.

Nach der Wahl am 5. November dauert es noch zwei Monate bis zur Stimmauszählung. Diese findet am 6. Januar 2025 im US-Kapitol statt. Der Inauguration Day am 20. Januar 2025 ist der Tag des Amtsantritts.

Bei der letzten Wahl war es nach einer Rede von Donald Trump am 6. Januar 2021 zum Sturm auf das Gebäude gekommen. Fünf Menschen kamen ums Leben und Hunderte wurden verletzt. Trump muss sich wegen seiner Handlungen rund um die Abstimmung wegen versuchten Wahlbetrugs vor Gericht verantworten.

Wo ist Trump von den Vorwahlen ausgeschlossen?

Auf Grundlage des Kapitol-Sturms versuchen diverse Kläger in verschiedenen US-Bundesstaaten seit einiger Zeit, Trumps Namen von Wahlzetteln für die Präsidentenwahl 2024 streichen zu lassen. Colorado und Maine sind bislang die einzigen Staaten, in denen die Vorstösse gegen ihn Erfolg hatten. In Bundesstaaten wie Michigan und Minnesota scheiterten Kläger mit ihrem Vorgehen gegen Trump bereits. In diversen anderen Bundesstaaten stehen Entscheidungen zur Teilnahme Trumps an den Vorwahlen noch aus.