USA

KI-Fakes im Wahlkampf: Falscher Biden rät in New Hampshire zu Wahlverzicht

23.01.2024, 06:55 Uhr
· Online seit 23.01.2024, 06:48 Uhr
Im US-Wahlkalender stehen am Dienstag die nächsten Vorwahlen in New Hampshire an. Am Tag vor der Abstimmung sorgten fingierte Wahlkampf-Anrufe Bidens in New Hampshire für Aufsehen und lösten Angst um mittels KI manipulierten Wahlausgang aus.
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In dem automatisierten Anruf rief eine Stimme, die der von Biden zum Verwechseln ähnlich klang, Demokraten in dem Bundesstaat auf, nicht an den dortigen Vorwahlen teilzunehmen. Solche sogenannten Robocalls sind ein gängiges Wahlkampf-Instrument in den USA, die zunehmende Verbreitung von KI-Anwendungen bringt aber neue Risiken mit sich.

Fehler werden von KI ständig verbessert

Die Absender-Informationen bei den Anrufen wurden ebenfalls gefälscht, sodass sie von einem politischen Komitee von Bidens demokratischer Partei zu kommen schienen, wie New Hampshires Generalstaatsanwaltschaft am Montag mitteilte.

Software auf Basis Künstlicher Intelligenz kann mithilfe von Tonaufnahmen darauf trainiert werden, beliebige Sätze mit Stimmen bestimmter Personen auszusprechen. Befürchtungen gibt es auch rund um die Möglichkeit, mithilfe von Software gezielt Bilder - und inzwischen auch kurze Videos - mit beliebigen Inhalten zu erzeugen. Bisher sieht man den künstlich generierten Aufnahmen oft Fehler an, doch die Technologie wird schnell immer besser.

Biden nicht auf Wahlzettel in New Hampshire

In New Hampshire wird über die Präsidentschaftskandidaten der Republikaner und Demokraten abgestimmt. Allerdings steht Amtsinhaber Joe Biden, der für eine zweite Amtszeit antreten will, nicht auf dem Wahlzettel der Demokraten.

Hintergrund ist ein interner Streit: Die Demokratische Partei wollte den Auftakt der Vorwahlserie nach South Carolina verlegen - in einen Bundesstaat mit einer vielfältigeren Wählerschaft, um etwa den Stimmen von schwarzen Wählern eine grössere Bühne zu geben. Die Abstimmung dort steht am 3. Februar an. New Hampshire wollte sich den Status als erster Vorwahl-Staat aber nicht nehmen lassen und beharrte auf seinem frühen Abstimmungstermin.

Biden hielt sich an die Parteilinie und liess sich nicht auf den Wahlzettel in New Hampshire setzen. Dort sind jetzt nur weitgehend unbekannte Anwärter aufgeführt, die mangels Prominenz keinerlei Chancen haben. Als Amtsinhaber hat Biden ohnehin keine ernstzunehmende Konkurrenz.

(sda/hap)

veröffentlicht: 23. Januar 2024 06:48
aktualisiert: 23. Januar 2024 06:55
Quelle: ZüriToday

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