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Kinder nach Flugzeugabsturz aus Amazonas gerettet

Kolumbien

Kinder nach Flugzeugabsturz aus Amazonas gerettet

11.06.2023, 06:37 Uhr
· Online seit 10.06.2023, 05:58 Uhr
Über einen Monat haben sich vier Kinder allein im tiefen Regenwald durchgeschlagen. Nun wurden sie gerettet. Ihre indigene Herkunft dürfte ihnen geholfen haben, im Dschungel zu überleben.

Quelle: CH Media Video Unit / Ramona De Cesaris

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Nach einer wochenlangen Suchaktion im kolumbianischen Amazonasgebiet haben Einsatzkräfte die Geschwister im Alter von 13, 9 und 4 Jahren sowie einem Jahr im Süden des Landes gefunden. Das teilte der Präsident Gustavo Petro am Freitag mit. Es sei eine Freude für das ganze Land schreibt er auf Twitter. Dazu veröffentlichte er ein Foto von Soldaten und Indigenen im Dschungel, die die Kinder mit Wasser versorgten und fütterten. Das Kleinste wurde von einem Soldaten auf den Armen getragen. Die drei anderen sassen auf Plastikplanen auf dem Boden und wurden versorgt.

Mutter kam beim Absturz ums Leben

Die Geschwister waren am 1. Mai mit einer Propellermaschine vom Typ Cessna 206 im Department Caquetá im Süden des Landes abgestürzt. Private Kleinflugzeuge sind in der unwegsamen Region oft die einzige Möglichkeit, grössere Strecken zurückzulegen. Bei dem Unglück kamen die Mutter der Kinder, der Pilot und ein indigener Anführer ums Leben.

Nach den vier Kindern wurde seitdem in der unwegsamen Region am Rande des Amazonasgebiets gesucht. Soldaten und Indigene fanden zuletzt Schuhe, Windeln, eine Babyflasche, eine aus Blättern und Ästen gebaute Notunterkunft, halbverzehrte Früchte und Fussspuren.

Ältere Schwester kannte den Dschungel

Die Kinder - drei Mädchen und eine Junge - gehören selbst zu einer indigenen Gemeinschaft, ihre Kenntnis der Region könnte ihnen geholfen haben, nach dem Absturz im Dschungel zu überleben. Ihre Grossmutter Fátima Valencia vertraute vor allem auf die älteste Schwester. «Sie war immer wie die Mutter, sie hat die anderen mit in den Wald genommen», sagte sie zuletzt im Radiosender La FM. «Sie kennt die Pflanzen und Früchte. Wir Indigene lernen von klein auf, welche man essen kann und welche nicht.»

Die Kinder in Kolumbien waren Medienberichten zufolge mit ihrer Mutter auf dem Weg zu ihrem Vater, der nach ständigen Drohungen durch eine Splittergruppe der Guerillaorganisation Farc aus der Region geflohen war. Zwar hat sich die Sicherheitslage nach dem Friedensabkommen 2016 zwischen der Regierung und der Farc verbessert, allerdings werden noch immer Teile des südamerikanischen Landes von illegalen Gruppen kontrolliert. Vor allem Indigene, soziale Aktivisten und Umweltschützer geraten immer wieder in das Visier der kriminellen Banden.

sda

veröffentlicht: 10. Juni 2023 05:58
aktualisiert: 11. Juni 2023 06:37
Quelle: sda

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