Brasilien

Mindestens 67 Tote durch Regen und Erdrutsche bei Rio de Janeiro

16.02.2022, 22:27 Uhr
· Online seit 16.02.2022, 06:59 Uhr
Nach heftigem Regen und Erdrutschen ist die Zahl der Toten in der Bergregion von Rio de Janeiro auf mindestens 67 gestiegen. Die Leichen wurden gefunden, nachdem der Pegel im überschwemmten Stadtzentrum von Petrópolis gesunken war.
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«In Moskau habe ich von der Tragödie erfahren, die sich in Petrópolis ereignet hat», schrieb der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro auf Twitter, der am Dienstag zu seinem Besuch in Russland angekommen war und am Mittwoch den russischen Präsidenten Wladimir Putin treffen soll.

Stadt überschwemmt und Autos mitgerissen

Nach Erdrutschen und Überschwemmungen in Folge von heftigem Regen ist die Zahl der Toten in der Bergregion von Rio de Janeiro auf mindestens 67 gestiegen. Dies berichtete das brasilianische Nachrichtenportal «G1» am Mittwoch unter Berufung auf die Stadtverwaltung von Petrópolis und die Feuerwehr. Demnach waren acht Kinder unter den Opfern. Die Zahl der Toten könne noch höher sein, zitierte die Nachrichtenagentur Agência Brasil den Bürgermeister von Petrópolis, Rubens Bomtempo. 

Die Zahl der Verschütteten war zunächst nicht bekannt. Feuerwehr und Bewohner suchten nach ihnen. Insgesamt 21 Personen wurden der Regierung des Bundesstaates Rio de Janeiro zufolge lebend gerettet. Mindestens 80 Häuser wurden laut Berichten von einer Schlammlawine erfasst, mehr als 300 Personen mussten demnach ihre Häuser verlassen.

Am Dienstag hatte es dem Meteorologie-Sender Climatempo zufolge in sechs Stunden mehr geregnet, als für den gesamten Monat Februar erwartet worden war. Hänge rutschten ab, Autos wurden von den Wassermassen mitgerissen, Strassen waren blockiert. «Es ist fast eine Kriegssituation», sagte der Gouverneur des Bundesstaates Rio de Janeiro, Claudio Castro.

Schwerste Überschwemmungen seit mehr als 30 Jahren

In den vergangenen Wochen hatte es erst im benachbarten Bundesstaat Minas Gerais mindestens zehn Tote durch Erdrutsche und Überschwemmungen gegeben. Dort kam es zudem zu einer Tragödie, als eine Felswand auf ein Touristenboot auf dem Furnas-Stausee stürzte, zehn Menschen kamen ums Leben. Unklar war, ob auch der heftige Regen dazu beigetragen hatte, dass sich ein grosser Teil des Felsen löste.

Zuvor hatte der nordöstlich an Minas Gerais angrenzende Bundesstaat Bahia die schwersten Überschwemmungen seit mehr als 30 Jahren erlebt. Bei einer Unwetterkatastrophe im Bergland von Rio de Janeiro im Jahr 2011 waren mehr als 900 Menschen ums Leben gekommen. Sie galt als die schlimmste Unwetterkatastrophe in der Geschichte des Landes, von der unter anderem auch Petrópolis besonders betroffen war.

(red. / SDA)

veröffentlicht: 16. Februar 2022 06:59
aktualisiert: 16. Februar 2022 22:27
Quelle: sda

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