Nach Angaben der Forschungsgruppe Meeressäuger (GEEC) wurde das Tier erstmals am 5. April von der Besatzung eines Trawlers etwa 30 Kilometer vor der normannischen Küste gesichtet. Seitdem wurde der Orca immer wieder entlang der Küste, in der Seine-Mündung sowie selbst rund 60 Kilometer flussaufwärts in der Seine bei Yainville entdeckt.
Une orque a été aperçue dans la Seine pic.twitter.com/SiJohKb2ZX
— BFMTV (@BFMTV) May 25, 2022
Üblicherweise seien Orcas eher vor den Küsten Schottlands, Islands und Norwegens zu Hause sowie weiter südlich im Atlantischen Ozean im Golf von Biskaya, erklärte ein GEEC-Experte. Die von dem Fischerboot aus gemachten Videoaufnahmen seien derart klar, dass es keinen Zweifel daran gebe, dass es sich um einen Orca handele.
Experten sorgen sich um Gesundheit
Spekuliert wird, ob der Wal sich in den Ärmelkanal verirrt hat, weil er erkrankt ist und sich in den ruhigeren Gewässern dort leichter ernähren kann. Möglicherweise handele es sich auch um ein Jungtier, das seine Gruppe verlassen hat oder von ihr verstossen wurde und nun isoliert sei.
Nachdem der Orca zunächst noch bei guter Gesundheit schien, halten Beobachter ihn inzwischen für abgemagert und sehen Hinweise auf Pilzbefall. Ganz allein seien seine Überlebenschancen schlecht, meinten die Experten.
(sda/mhe)