So habe die Lehrerin Tsang Yin-hung aus Hongkong für den Weg vom Basislager des Mount Everests bis zur 8848,86 Meter hohen Spitze 25 Stunden und 50 Minuten gebraucht, sagte der Chef der Expeditionsfirma, die ihren Trip organisiert hatte, der Deutschen Presse-Agentur. Nepals Tourismusministerium muss dies noch offiziell bestätigen, indem es neben den Aussagen der Firma auch die eines Mitarbeiters im Basislager - mit ihm hat die dpa gesprochen - sowie Fotos der Bergsteigerin auf der Spitze überprüft.
Bislang gilt die Nepalesin Phunjo Jhangmu Lama nach Angaben des Guinness-Buchs der Rekorde als schnellste Frau, die den Mount Everest von nepalesischer Seite bestiegen hat. Sie benötigte dafür im Frühling 2018 39 Stunden und 6 Minuten. Der schnellste Mann, der nepalesische Bergführer Lakpa Gelu, brauchte demnach für diese Strecke im Frühling 2003 10 Stunden und 56 Minuten.
Ausserdem gebe es inzwischen eine erste Familie mit acht Geschwistern, die den Mount Everest bestiegen habe, hiess es aus Nepals Tourismusministerium. Die Familie gehört zum Volksstamm der Sherpa, die oft als Bergführer arbeiten. Am 12. Mai habe Nima Lhamu Sherpa als jüngstes Familienmitglied mit ihrem Bruder Pemba Dorje Sherpa den Berg erklommen, sagte ein Mitarbeiter des Ministeriums, der im Basislager auf Ankömmlinge wartet. Bislang hat das Guinness-Buch der Rekorde zwei Sherpa-Familien mit jeweils sieben erfolgreichen Everest-Bergsteiger-Kindern als meiste Geschwister, die den Everest erfolgreich bestiegen hatten, anerkannt.
Zudem habe der - von Guinness zertifizierte - Rekordhalter der meisten Everest-Besteigungen den Berg nochmals bestiegen, hiess es aus dem Tourismusministerium. Sherpa-Bergführer Kami Rita Sherpa habe diesen Frühling zum 25. Mal auf dem welthöchsten Punkt gestanden.
In dieser Frühlingssaison hat Nepals Tourismusministerium einer Rekordzahl von ausländischen Bergsteigerinnen und Bergsteigern Genehmigungen zur Everest-Besteigung für jeweils 11 000 Dollar (9000 Euro) erteilt - insgesamt 408. Gleichzeitig hatten mehrere Bergsteigerinnen und Bergsteiger sowie Expeditionsfirmen von Corona-Fällen auf dem Berg berichtet. Doch Nepal, das zu den ärmsten Ländern der Welt gehört, braucht das Geld der ausländischen Gäste.